Der Winter 2020/2021 ist von tollem Schnee, aber auch einem seit Beginn ungünstigen Schneedeckenaufbau geprägt. Die tiefen Schwachschichten, aber auch die ungünstigen Temperaturschwankungen inklusive Regen bis auf fast 2000m führen zu einer grundsätzlich instabilen Schneedecke. Um trotzdem das für den Samstagvormittag gut angesagte Wetter auszunutzen, ging es zusammen mit Pepi ins Kühtai. Es sollte abermals auf den Mitterzaigerkopf gehen, da bei guter Spurenwahl recht „lawinensicher“ und trotzdem schönes Gelände und eine tolle Umgebung geboten sind. Am Parkplatz vor der Bushaltestelle „Galerie“ angekommen waren wir verwundert, dass nicht mehr los war, beschwert haben wir uns aber nicht. Nach der kurzen Steilstufe zu Beginn ging es in den langgezogenen Talbereich entlang des Klammbaches. Man sah hier und dort die Windbeeinflussung der letzten Tage, die ihr übriges zu der aktuellen Lawinensituation beitrug. Die 7 Tourengeher vor uns, inklusive der spurenden Gruppe, legten aber eine super Spur an und wir fühlten uns sicher beim weiteren Aufstieg. Auf einer Höhe von ca. 2300m bogen dann manche in Richtung Rietzer Grießkogel ab, wir blieben jedoch auf der Spur zum Mitterzaigerkopf und begutachteten bereits von hier die Hänge der Variante zwischen unserem Gipfel und dem Hochalter. Die letzten Höhenmeter vor dem Skidepot waren schnell geschafft und wir zogen uns bei doch recht kräftigem Wind schnell um und vertagten die Jause auf später in der Sonne. Die steilen Hänge der Variante waren uns zu heiß, aber wir fuhren dennoch in die Variante in südlicher Richtung vom Skidepot ein, da wir wussten, dass sie auch defensiv gefahren werden kann. Der Schnee war genial – wie schon so oft in diesem Winter. Nach kurzer Orientierung und der Suche nach dem flachsten Durchschlupf, standen wir auf der Hochebene unterhalb der tief eingeschneiten Hänge zwischen Hochalter und Mitterzaigerkopf. Wir waren erschrocken, als wir den Lawinenkegel sahen, der in seinen Ausläufen sogar bis auf Teile der Aufstiegsspur abgegangen war.

Nun waren die Alarmglocken richtig an und wir hatten nur noch den flachsten Bereich am südlichsten Ende unterhalb des Mugkogels im Auge. Wir sahen 4 Tourengeher am Auslauf des Kegels, die scheinbar beratschlagten, ob jemand in dem Kegel sein könnte. Wir erfuhren später, dass zum Glück niemand erfasst wurde. Von der 4er-Gruppe haben 2 den Abgang beobachtet und somit ausschließen können, dass jemand in die Lawine gekommen ist. Abgegangen ist das Brett durch eine Fernauslösung, was bei den Ausmaßen der Lawine einmal mehr verdeutlicht, dass diese Gefahr zu keinem Zeitpunkt unterschätzt werden sollte. Trotz objektiv sicherer Spurenwahl unsererseits waren wir froh, als wir aus den heiklen Bereichen heraus waren und konnten wenigstens die letzten Meter bis zum Parkplatz noch vollends genießen. Ein Tag mit schönen Momenten, der aber auch einmal mehr zeigte, wie schnell es in den Bergen gehen kann. Den Sonntag verbrachten wir dann ganz „defensiv“ daheim und beim Spazieren. Man muss es ja nach so einem Tag nicht provozieren.














[…] Um lawinentechnisch auf der sicheren Seite zu sein, war unser Wahlziel einmal mehr dieses Jahr der Mitterzaigerkogel (2628m) und wir waren tatsächlich überrascht, dass wir das erste Auto am Parkplatz stellten und auch nur […]
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