Willkommen auf dem Blog von Steffi und Felix. Wir leben in Innsbruck und sind öfters in der wunderschönen Region rund um Tirol unterwegs. Wir lieben den (Berg-)Sport und nutzen den Blog um immer mal wieder über Touren, Reisen oder Erlebnisse zu berichten.
Im Gebiet Grottenwandweg an der Martinswand verbrachten wir bereits viel Zeit zu den Anfängen unserer Kletter“karriere“. Nun zog es uns mal wieder dorthin, da wir ein schnell erreichbares Gebiet, mit Routen im 6a/6b Bereich und südseitig suchten. Südseitig deswegen, weil es einiges geregnet hatte und wir auf trockenen Fels hofften. Von unten sah der Fels noch recht nass aus, wir versuchten aber trotzdem unser Glück und wurden belohnt, da doch die meisten Routen trocken und kletterbar waren. Die Kletterei dort oben ist durchgehend schön, mit sehr speziellen Bewegungen und teilweise etwas harten Bewertungen. Also Ego aus, Ausblick genießen und einmal mehr dankbar dafür sein, solche Gebiete überhaupt direkt vor der Haustür zu haben. Grottenwandweg – wir haben dich vermisst!
Zusatzinfo: Felix hat hier schon einmal einen Stein auf den Kopf bekommen und auch dieses Mal waren wieder viele lose Steine unterwegs. Wir empfehlen daher einen Helm – zumindest für den Sicherer!
Nach und nach kehrt langsam aber doch etwas Normalität in unser Leben ein. Der härteste Part aus diesem Kapitel sollte geschafft sein, was aber auch bedeutet, dass wir immer mehr realisieren, wie viel Energie wir in den letzten 5 Monaten verbraucht haben und wie dringend wir unsere Reserven auffüllen müssen. Zum Glück gibt’s unsere Eltern, die uns dabei bestmöglich unterstützen. DANKE DAFÜR! So wurde uns nach langer Zeit mal wieder eine Mehrseillänge ermöglicht. Da wir nicht zu bald starten und nicht zu spät zurückkommen wollten und der Schnee teils noch weit unten im Tal liegt, haben wir uns wie bei unserer letzten MSL für die Burschelwand entschieden. So ging es am Vormittag nach Zams und einige Seilschaften waren bereits in der Wand, unsere Tour war allerdings nicht besetzt und so konnten wir die homogene Kletterei in der Pappilion (Einstieg Oberländer HG Tour) bei anfangs kühlen und dann immer wärmeren Temperaturen in der Sonne genießen.
Orientierung
Die ersten beiden Seillängen musste vor allem Steffi etwas in das Klettern reinfinden, was nach der langen Kletterpause aber nicht anders zu erwarten war – schließlich waren wir bis auf 2 kurze Sportklettertage seit Ende Oktober nicht mehr klettern. Da die Kletterei aber nicht zu fordernd ist, kam der Flow ganz schnell wieder und so konnten wir die 6 Seillängen einfach nur genießen. Der Fels war durchgehend kompakt und die Seillängen waren homogen und schön. Lediglich die Standplätze waren an diesem Tag ungerecht aufgeteilt – Felix war der „Hänge-Stand-Meister 😊 Nach getaner „Arbeit“ und Sonnenstrahlen einsaugen ging es wie immer gemütlich den Wanderweg bis zum Auto wo die Erfrischung mittels Brunnen auf uns wartete. Danach gingen wir spontan noch „shoppen“ und genossen die Zeit zu zweit und waren abermals dankbar in welcher Umgebung wir leben und dass nach jeder harten Phase wieder wunderschöne genussvolle Momente kommen. Immer.
Wer hätte das gedacht, dass wir jemals sagen werden: „Lampsenspitze war die beste Skitour der Saison.“ Tja so verändern sich die Bedürfnisse und vor allem die Zufriedenheit, wenn man 4 Monate keinen gesamten Tag die Klinik verlassen konnte und einem auf die harte Tour vor Augen geführt wird, worauf es tatsächlich ankommt im Leben.
Nach vier äußerst fordernden Monaten wurde unser tapferer Nachwuchs rückoperiert und wir durften endlich etwas länger nach Hause. Vor allem ist nun wieder ein normale Kleinkindpflege möglich und daher konnte nach langer Zeit wieder Oma-Dienst in Anspruch genommen werden. Alles war also perfekt nur der Wetterbericht nicht, aber das war uns tatsächlich egal, „Wird schon nicht den ganzen Tag schütten“, so die Devise. Bei dem Wetterbericht und der Schneelage war die Tourenwahl selbst für Geheimtippexperte Pepi nicht ganz einfach und so entschieden wir uns gemütlich auf die Lampsenspitze (2875m) zu gehen, denn eigentlich ging es uns nur um Bewegung und sozialen Kontakt.
Das Wetter war deutlich besser als erwartet und so ging es bei Sonnenschein und Saunatemperaturen fast allein bis zum Gipfel. Oben frischte allerdings der Wind ordentlich auf und der Nebel war innerhalb weniger Sekunden vom Tal hochgezogen. Die Stimmung war bombastisch und das Feeling auch richtig cool, endlich spürte man sich mal wieder. Der Gipfelmoment war sehr emotional, so oft haben wir uns diesen Moment, verschwitzt vom Aufstieg, am Berg wo es scheinbar keine Sorgen gibt und man nur den Moment genießt, gewünscht und nun endlich wurde er doch noch diesen Winter wahr – einfach traumhaft, unbeschreiblich schön und ein Gefühl der Freiheit.
Blick zum Genießen #2
Bei der Abfahrt ging es dann vorbei an den ganzen aufsteigenden Gruppen. Wir konnten allerdings dank ein paar Zentimeter Neuschnee teilweise echt ganz coole Schwünge genießen und auch der Nebel wich der Sonne wieder. Der krönende Abschluss war dann die Jause, auf die wir am Gipfel gerne verzichteten, am Bankerl in der Sonne. Danke Hannes für die mehr als nette Begleitung und danke Tirol für das Ambiente und das ermöglichen dieser unvergesslich schönen Stunden in der Natur, am Berg.
Da am nächsten Tag das Wetter tatsächlich mies war, genossen wir einfach Zeit zu Hause mit Familie und unserem glücklichen Nachwuchs. Am Abend schneite es dann aber gar nicht so wenig und das ließ uns bereits neue Pläne schmieden.
So starteten wir ganz gemütlich am nächsten Tag nach dem Frühstück in die Lizum, um vom Hoadl in Richtung Hochtennspitze zu spazieren. Es war sehr windig und teilweise nebelverhangen, dann wieder sonnig. Dank Innsbruck waren wir auch an diesem Tag nicht alleine da wir uns die Gondel mit lauter bekannten Gesichtern teilten und am Hoadl noch ein paar mehr Freunde trafen, was uns nach der langen Sozialabstinenz echt gut tat. Wir nutzten ein halbwegs gutes Wetterfenster und genossen die Firstlines im tatsächlich guten Schnee bis zu Kemater Alm. Abermals durchströmte uns ein Gefühl der tiefsten Dankbarkeit und Zufriedenheit – unser Backcountry ist einfach einmalig. Über die Rodelbahn ging es dann halbwegs ok bis zum Steig, der uns zum Sportplatz und nach Hause führte.
Danke fürs Babysitten und danke fürs Gesellschaft leisten. Unsere Akkus sind nun wieder etwas aufgeladen, um den intensiven Endspurt mit viel positiver Energie zu meistern und wir können es kaum erwarten, wieder mehr Zeit in unserer Heimat und in den Bergen zu verbringen.
Die Zeit vergeht wie im Nu und wir haben es bis jetzt noch nicht geschafft unsere Eindrücke von unserer langen und unvergesslichen Skandinavien-Reise niederzuschreiben. Im September sind wir erstmal ganz entspannt angekommen, haben ausgepackt und unser zu Hause genossen. Im Oktober übernahm Felix dann die Rolle des Hausmannes und Steffi erfreute sich daran in der Arbeit mal wieder Gas zu geben und wir haben unseren neuen Rhythmus gefunden und die Zeit sehr genossen. Im November hat sich dann unser Leben plötzlich komplett auf den Kopf gestellt, unser Sonnenschein bekam völlig unerwartet die Diagnose Leukämie (akute myeloische Leukämie) und unser Lebensmittelpunkt ist seit November 2022 in der Klinik. Einige Komplikationen später, Nerven weniger, Sorgen größer, aber voller Zuversicht und Liebe ist nun bereits März und endlich etwas Luft die Reise nochmals Revue passieren zu lassen. Vielleicht ist es auch gar nicht so schlecht mit diesem Abstand zurückzuschauen, denn nun sind fast ausschließlich die positiven Erinnerungen präsent. Aber alles der Reihe nach.
Typisches Lofotenwetter
Reiseroute:
Zeitfenster: Mitte Juni bis Mitte September 2022
Reiseziel: Skandinavien mit dem Gedanken: „Nordkap wäre schon cool!“ und „Midsommar in Schweden bei Freunden wäre eine tolle Etappe“.
Im Grunde hatten wir also keinen konkreten Plan, keine konkreten Vorstellungen und wollten einfach nur die Zeit als junge Familie im schönen Norden mit möglichst vielen schönen (sportlichen) Erlebnissen verbringen.
So ging es am 16. Juni zum Vormittagsschlaf vom Nachwuchs los in Richtung Norden und bis auf ein paar kleine Verzögerungen kamen wir nach Plan durch und hatten den ganzen Tag in Travemünde Zeit, bis die Fähre losfuhr. In Trelleborg wurden wir gleich mal mit Regen begrüßt, was aber nichts zur Sache tat, da wir eh mal ein Stück fahren wollten. Außerdem waren wir schließlich endlich im Norden und da gibt es kein schlechtes Wetter 😉 Unser erster Stopp war denn Kjugekull, wo wir das 1.Mal seit langem und mit neuer Bouldermatte (Danke liebe Grazer!) Outdoor boulderten. Das Gebiet ist wirklich lässig, es gibt so viele verschiedene Blöcke und auch mit Kind eignet es sich super. Wir fühlten uns wie in einem schönen Märchenwald. Wir fanden auch einen schönen Schlafplatz an einem See und genossen die Abendstimmung – nach dem ersten „Schreckmoment“ Kofferraum (dazu später noch mehr).
Schwedischer Sunset
Da wir doch gerne zu Midsommar bei Steffi und Martin sein wollten, beschlossen wir relativ zügig etwas Meter zu machen. Das Wetter war von nun an sommerlich heiß mit 30 Grad und wir kamen immer mehr ins Reisen. Der Nachwuchs war am Anfang nicht ganz so gut gelaunt und bekam auch Durchfall, das legte sich aber alles schnell und so ließ die Gegend mit wunderschönen Schlafplätzen, gigantischen Seen, netten Boulderblöcken und traumhaftem Wetter unser Reiseherz höher schlagen und Schweden hat uns ab diesem Moment vollends begeistert. Midsommar inkl. Blumenschmuck (eine wirklich wunderschöne Tradition) und einige Tage mehr verbrachten wir dann bei Martin und Steffi in deren Ferienhaus in Ramsberg und genossen die Gastfreundschaft und nette Gesellschaft. Ob Nationalpark (Oerebro), See oder Kub, bis auf ein paar nervige Midges waren diese Tage einfach nur perfekt. Das Wetterhoch sollte nun bald nachlassen und so entschieden wir uns, gemeinsam mit Steffis Eltern etwas in den Norden in Richtung Siliansee zu fahren, wo geangelt, gewandert und gebadet wurde und wir es sehr genossen Unterstützung zu haben. Egal ob beim Babysitten, kochen (Salat geht sich einfach mit Kind beim Campen schwer aus) oder Gesellschaft leisten, es war schön nicht nur zu 3. zu sein.
Family-Hike
Von Elga ging es dann erstmals nach Norwegen in Richtung Trondheim. Wir lernten dabei, dass Seeüberfahrten manchmal nur für Personen und nicht für Autos gemacht sind, ein dadurch entstandener Umweg einem aber in schöne Gegenden und einen Blick auf eine Elchkuh ermöglichen kann, und dass bei Sturm und Regen eine Gemeinschaftsküche am Campingplatz einfach nur traumhaft ist. In Trondheim hatte Felix dann das 1. Mal richtiges Angelglück und dank Steffis Eltern konnten wir einen kurzen Abstecher nach Hell zum Klettern machen und ein paar wenige trockene Touren klettern. Nach dem kurzen Wetterhoch, sollte das Wetter an der Küste wieder deutlich schlechter werden und so ging es ganz nach dem Motto: „Spontanität und dem Wetter hinterher Reisen,“ wieder retour nach Schweden in die Region bei Åre. Wir hatten schlechtere und bessere Tage, hatten Midgesüberfälle und midfreie Gegenden und konnten unsere Finger an den unberührten Boulderblöcken schinden. Nachdem Josi an einem möglichen Schlafplatz im Matsch fast hängen blieb und wir 15 km entfernt von der nächsten asphaltierten Straße ordentlich ins Schwitzen kamen, wurden wir bei der Schlafplatzsuche etwas konservativer 😊 Diese Gegend ist gekennzeichnet von vielen Seen und schönen Hügellandschaften und das Wetter lud auch zum Wandern ein. Wir trafen uns auch nochmal mit Steffis Eltern, hatten den Stützpunkt in Kallsedet (ein unglaublich nett geführter Campingplatz mit frisch gebackenem Schwarzbrot) und verbrachten trotz eher mieser Wettervorhersage tolle Tage in der Natur. Das Highlight war mit Sicherheit, dass „the little one“ hier die ersten Schritte machte.
Die nördliche Kugel
Da das Wetter nicht so richtig in Schwung kommen sollte und am Nordkap das Wetter in wenigen Tagen ganz gut sein sollte, beschlossen wir ein paar Reisetage einzulegen und in Richtung Mageroya zu fahren. Wir fuhren den schnellsten Weg über Schweden und Finnland bis nach Norwegen und überquerten den Polarkreis um 22:00 Uhr bei Sonnenschein. Bei Karasjok machten wir einen kurzen Reisestopp und besuchten das Sami-Freiluftmuseum. Etwas Kulturelles zwischendurch ist immer schön. Unser Spatz war das Vorzeigereisekind, ein paar vereinzelte Boulderblöcke ermöglichten uns eine bewegte Pause und ansonsten ging es bis auf ein paar nicht enden wollende Schotterstraßen zügig in Richtung Norden um tatsächlich rechtzeitig zum richtig angekündigten Wetterhoch am Nordkap zu sein. Wir waren sogar früher als geplant dort und wollten schon fast umdrehen, da alles voller Nebel war und man nicht mal das Anmeldehäuschen sah. Wir beschlossen dann dennoch zu zahlen und es auf gut Glück zu probieren und wurden belohnt, die 20 Höhenmeter mehr bis zum Parkplatz waren ausreichend und wir waren über der Nebeldecke und hatten einen wolkenlosen Himmel. The little one war auch wach und hat mit uns die Mitternachtssonne über dem Nebelmeer genossen – was für ein Glück, kaum zu fassen. Man darf am Parkplatz schlafen und das haben wir genutzt. Gingen am Morgen frühstücken (lange konnten wir nicht schlafen, da es so heiß in der Josi wurde) und besuchten das Museum (Der Eintritt gilt für 24h). Wir konnten unser Glück kaum fassen, dass wir es echt geschafft hatten bei unglaublich warmen Temperaturen und wolkenlosen Himmel am Nordkap zu stehen. Wir toppten unser Erlebnis noch mit freiwilligen baden in einem See auf Mageroya. Auch wenn Steffi bereits das zweite Mal am Nordkap war, hat es sich auch für sie sehr gelohnt, denn die gesamte Gegend davor und insbesondere Mageroya ist für sich sehenswert, wobei wir natürlich das Wetterglück schlechthin hatten und so die Farben unglaublich schön wirken konnten.
Rentier-Gang
Von nun an ging es in Richtung Westen und Süden. Der Norden hat einen unglaublichen Reiz und das Wetterhoch blieb uns noch etwas erhalten. So konnte Felix sein Angelhighlight (Dorsch größer als der Nachwuchs und Heilbutt vom Ufer) erleben und wir konnten die Mitternachtssonne nicht nur am Nordkap genießen. Wir waren nun so richtig im Reisefieber angekommen und konnten die Zeit immer mehr genießen, da konnte uns ein nicht auffindbares Klettergebiet dann auch keinen Strich durch die Rechnung machen – Corona dann allerdings doch (wir können uns bis heute nicht erklären, wo Felix sich angesteckt hat, vermutliche aber im Freiluftmuseum). An einem sehr freundlichen Campingplatz bei Alta haben wir aber auch diese Hürde hinter uns gebracht, Steffi hielt zum Glück die Stellung und konnte Mann und Kind versorgen. Das gute Wetter war mit dem gesund werden dann weg und so ging es etwas zügiger – die wahnsinnige schöne Gegend rund um Lyngen Alps hinter uns lassend – weiter in Richtung Tromso. Nach etwas Kultur wollten wir dann das kurze Wetterhoch auf Kvaloya zum Bouldern nutzen. Tolle Felsen, viele Moltebeeren und ein super schöner Schlafplatz (danke Christian und Kati) ließen uns Corona endgültig vergessen. Mit dem Wetter ging es unbeständig weiter (1-2 Tage ok, 4 Tage eher schlecht). Wir ließen uns weiterhin vom Wetter leiten und konnten viele schöne Eindrücke im hohen Norden sammeln, bevor es dann über Senja zu den Lofoten ging. Wir waren mittlerweile in der Hauptreisezeit angekommen und mussten so unplanmäßig teilweise am Fährhafen übernachten. Das Highlight war dann, dass wir kaum von der Insel Vaeroya runterkamen, aber auch hier fanden wir eine Lösung (retour auf die Lofoten und von dort nach Bodo) und meisterten das Problem auch mit Kind an Board.
Problemlösen
Die Lofoten zeigten sich von zwei Seiten – traumhaft schönes, wolkenloses fast sommerliches Wetter und tief nebelverhangen und stark verregnet. Beides hatte seinen Reiz, wobei das schöne Wetter schon grenzgenial war. Wir verbrachten dann mehr Tage als geplant auf den Lofoten, lernten unterschiedliche Autowerkstätten kennen, machten unplanmäßig lange Wanderungen, genossen den grandiosen Kletterfels, waren für ein Schlafverbotsschild verantwortlich, gingen baden und sogen den unverkennbaren Geruch des Stockfisches ein. Trotz kurzem Kulturschock, da die Lofoten tatsächlich überlaufen sind, fanden wir unsere ruhigen Plätze ab vom Schuss.
Ab ins Wasser
Von Bodo ging es dann etwas zügiger in Richtung Vega wo wir uns mit Steffis Bruder und Familie trafen und einen tollen Bouldertag mit traumhaftem Schlafplatz vor Einbruch des Sturms genossen. Zum Essen gab es in dieser Phase sehr häufig frisch gefangen Dorsch oder Makrele, einfach nur genial.
Die weitere Reiseroute war nicht weiter schwer zu planen, da das Wetter nicht so richtig in Schwung kam und es südlich besser sein sollte. Wir lernten hier, dass ein Klettergebiet tatsächlich „absaufen“ kann und unkletterbar ist. Die Gegend bei Harbak ist wirklich sehr lohnende, wenngleich wir aufgrund unseres Kofferraums auf das Bouldern verzichteten. Uns bleiben vor allem die vor uns herlaufenden Elche und Seen mit Sprungturm und Blobbanlage in Erinnerung. Kalt war es allemal, aber dafür umso lustiger.
Vega Fische
In Kristiansund teilten wir uns mit Steffis Bruder und Familie eine Airbnb Unterkunft und verbrachten ein paar wirklich schöne, entspannende und sehr erholsame Tage mit gutem Essen, schönen Klettertagen, warmen Temperaturen, Whirlpool und Reparaturarbeiten am Auto (Kühlschrank kühlte nicht mehr und die Zweitbatterie hat auch ihren eigenen Kopf, aber zumindest war der Kofferraum immer noch offen 😊). Wir haben auch gelernt, dass Schlüsselkästchen klemmen können und ein Aufmachen unmöglich erscheint, aber auch hier fanden wir wie immer und so häufig diesen Urlaub ein Lösung und mussten nicht vor der Türe schlafen.
Bei immer noch wechselhaftem Wetter ging unsere Reise weiter in den Süden und nach und nach ins Landesinnere. Aufgrund einiger Zickereien von Josis Seite besuchten wir eine sehr hilfsbereite Autowerkstatt in Molde und erfreuten uns am Abend beim selbstgefangen Fisch umso mehr, dass es nichts Grobes sein sollte. Die Gegend um Stryn mit Beachen stellte dann den Abschluss des Westens dar und wir verabschiedeten uns hier auch endgültig von den Grazern, mit denen wir doch viel mehr Zeit als erwartet verbracht haben – schön wars und danke für alles!
Der Breheimen Nationalpark ließ unsere Wanderherzen, sowie unsere Sehnsucht nach Ruhe und Einsamkeit nochmal höherschlagen und wir verbrachten eine sehr schöne Zeit mit erneut länger als geplanten Wanderungen und viel Wasser und Heidelbeeren, was Elli und Steffi sehr erfreute. In der Otta konnte Felix Angelherz leider nicht höherschlagen, dafür hatten wir einen genialen Schlafplatz mit Beeren und Wasser 😊
Freiflug
Nach und nach wurde die Sehnsucht nach zu Hause und die Sehnsucht nach Wärme und mehr Sonne immer größer. Daher gings zügig weiter in den Süden und vorbei an Oslo. Südlich von Oslo konnten wir nochmal richtig schöne Tage mit klettern, baden und viel Sonne genießen und das Camperdasein so richtig auskosten. Warme Temperaturen und beständiges Wetter sind einfach was Tolles. The little one hatte scheinbar zu wenig Felsen zum bouldern und fing hier immer häufiger an, ein paar Schritte zu machen und im Stehen zu tanzen.
Bohuslän war von Anfang an als eventueller Schlusspunkt gedacht und so sollte es auch sein, wenn auch nur kurz. Da das Wetter in den folgenden Tagen nicht ganz beständig sein sollte, beschlossen wir nur einen kurzen Abstecher zu machen, bestiegen zum Sonnenuntergang (ja mittlerweile gab es wieder eine richtige Nacht und das genossen wir auch sehr) über unwegsames Gelände einen Hügel und wurden dabei leicht sentimental, dass die Reise nun langsam zu Ende ging. Gleichzeitig freuten wir uns aber schon sehr auf unser zu Hause mit unseren unvergleichbaren Nachbarn.
Wir beschlossen die Fähre von Göteborg nach Fredrikshaven zu nehmen und entschieden uns den Regentag als Reisetag zu nutzen, anstatt das gute Wetter abzuwarten, um die Küsten Dänemarks noch zu besuchen.
Stattdessen verbrachten wir etwas mehr Zeit als geplant bei Felix Freunden in Bonn, wo der Nachwuchs dann endgültig zum Laufen begann. Düsseldorf und Frankfurt waren ebenso kurze, aber sehr schöne Zwischenstopps. Der Versuch am Tag zu reisen, wurde bestraft und so benutzen wir ab dann die deutsche Autobahn nur noch in der Nacht was auch mit Kleinkind perfekt funktionierte. Der letzte Zwischenstopp war Bad Aibling wo es ganz viel Omi und Opi und ein Freibad für uns alleine gab. Zu Hause wurden wir dann sofort von unseren Nachbarn begrüßt und das Wiener Schnitzel war bereits in der Pfanne, spätestens da wussten wir, dass der Zeitpunkt des Zurückkommens perfekt war und es nichts Schöneres gibt, als so warmherzig von so unglaublich netten Menschen empfangen zu werden und in ein so schönes zu Hause zurückzukehren.
Reisen mit Baby/Kleinkind
In diesem Abschnitt möchten wir kurz unsere Keylearnings preisgeben und so vielleicht dem ein oder anderen Paar ein paar Tipps für Campingreisen mit Kind mitgeben.
Allen vorweg muss einem klar sein, dass sich mit Kind einfach alles ändert. Keine bekannte Routine kann gleich umgesetzt werden und auch das Reisetempo wird vom Kind bestimmt. Die Ziele und Prioritäten werden deutlich verschoben, was aber nicht negativ klingen soll. Es ist einfach ein anderes Reisen aber nicht minder schön.
Dennoch war es für uns am Anfang nach 10 Jahren Reiseerfahrung zu zweit eine Herausforderung unseren Rhythmus und unsere eingespielten Handgriffe zu ändern, neu anzupassen, um sie dann am nächsten Tag wieder flexibel zu ändern. Ja, Pläne gibt es mit Kind einfach nicht, dennoch spielt man sich als Dreiergespann auch sehr gut ein und lernt anstatt der Ruhe und tiefsinnigen Gesprächen am Abend, das Lächeln und neu erlernte Fertigkeiten des Kindes zu schätzen. Anstatt in Ruhe am Morgen seinen Kaffee zu mahlen und langsam in den Tag zu starten, wird der halt am Abend vorbereitet und dafür wird das Kuscheln oder Toben im Auto mit dem Kind genossen und zuerst die Windel gewechselt, bevor man seinen Schluck Lebenselixier erhält. Am Anfang war bei Schlechtwetter die Gemeinschaftsküche und ein Campingplatz fast unabdingbar, zum Schluss hatten wir uns schon so gut eingespielt, dass wir uns bei jedem Wetter überall wohl fühlen konnten und es uns an nichts fehlte.
Ausblick
Unsere größten Herausforderungen mit unserm Kind war bestimmt, dass es einfach nicht so gut schläft wie andere, weder am Tag noch in der Nacht. Mit der Zeit hat sich aber auch the little one an das Autofahren gewöhnt und wir konnten beiden Schlafphasen gut nutzen. Am Abend wurde allerdings fast nie vor uns geschlafen, der Grund war bestimmt die Mitternachtssonne, aber auch als die Nächte noch dunkel wurden, war es meist irrsinnig schwer the little one zum Einschlafen zu bringen. Rituale oder selbst die Trage halfen leider bei uns nicht. So lernten wir zu akzeptieren, dass wir kaum ruhige Abende haben und versuchten einfach die Zeit mit dem Nachwuchs zu genießen, auch wenn dieser oftmals schon grantig war, wir fanden unsere Taktiken (Spaziergänge in der Trage, zusammen ins Bett gehen und im Bett toben,…) um einfach schöne Familienzeit zu haben.
Auch am Tag konnten wir uns (außer beim Auto fahren) nicht auf fixe Schlafphasen verlassen. Wir versuchten zwar Seilklettertage so zu planen, dass wir beide Schlafphasen nutzen können, manchmal wurde dann aber dennoch nur 30 Minuten geschlafen. Tja auch hier wurden wir kreativ und erfreuten uns wenn im Klettergebiet andere Leuten waren umso dennoch die ein oder andere Route klettern zu können. Wichtig war für uns auch hier, die Tatsache zu akzeptieren und ohne Erwartungen in den Klettertag zu starten, denn so konnten wir nur positiv überrascht werden. Irgendwann hatten wir dann sowieso gar keinen Rhythmus mehr und es wurde geschlafen, wenn eben geschlafen wurde. Wenn man ein Kind hat das gerne und viel schläft, vereinfacht das aber bestimmt vieles.
Keylearning für uns war also: Familienzeit genießen, sportliche Ansprüche zurückschrauben, nichts zu planen und einfach akzeptieren, dass sich das Reisen und der Sport verändert haben und umso mehr genießen, wenn das Kind dann doch mal länger schläft als gedacht. Es gibt dafür andere so wunderschöne unvergleichbare Momente, die wir nur zu zweit nie erlebt hätten.
Bouldern und Wandern war hingegen super vereinbar. Beim Wandern in der Trage hat the little one sich, ob wach oder schlafend, immer sehr wohl gefühlt, meist wurde dann auch richtig lange geschlafen und wir konnten echt coole Wanderungen machen. Beim Bouldern konnte immer einer beim Nachwuchs sein und wenn geschlafen wurde, dann wurden die Routen probiert bei denen man spotten musste.
Die Zeit beim Auto war oftmals auch herausfordernd, da the little one in einem Alter war, wo alles in den Mund gesteckt wurde, jeder Stein, Müll, etc., egal welche Größe. Die Lernbereitschaft war auch eher ausbaufähig und auch auf Picknickdecke bleiben war nicht sehr hoch im Kurs. Sobald ein Gewässer in Sicht war, war the little ine sowieso quasi schon drinnen. So musste immer eine Person voll da sein, außer wir hatten Wiesenplätze, schönes Wetter und sonst keine Gefahren herum… Tja das war nicht so häufig der Fall, aber dennoch hatten wir immer wieder schöne Momente, wo super allein gespielt wurde, die verschluckungsgefährdenden Steine ignoriert wurden und wir beide werkeln konnten. Aber auch hier muss man einfach lernen mehr Zeit für alles einzuplanen und nicht damit rechnen, dass jeder sein Ding durchziehen kann.
Die Schlafplatzsuche war meist kein Problem, was aber auch daran lag, dass wir in Skandinavien unterwegs waren. Wir haben uns dennoch die App Park4Night heruntergeladen und wenn the little one mal überhaupt keine Lust mehr hatte, wussten wir ein Backup zu haben. Tatsächlich haben wir die App aber häufiger genutzt um an Reisetagen schöne Picknickplätze an der Reiseroute zu finden, oder auch um zu checken ob der Schlafplatz eh nicht in der App ist, da man schon sagen muss, dass die Plätze dann meist gefüllt sind. Dennoch mit Kind kann es schonmal Stress raus nehmen.
Steffi hat the little one während der Reise, wenn auch nur Nachts, noch gestillt und wir fanden es sehr praktisch, da es als Durchfall, Corona oder einfach nur Fieber Thema waren sehr praktisch war, wenn sie sonst nicht viel gegessen wurde. Wenn es also gerade so in der Zeit abstillen ja nein ist, würden wir empfehlen auf der Reise noch zu stillen, wenn auch das Bier oder der Wein am Abend dadurch etwas wegfällt, aber wie oft hat man dann tatsächlich schon den ruhigen Abend 😊
Dinge die für uns unabdingbar waren, waren ein Wurfstrandzelt und ein Mückennetz. So hatte the little one, egal wo wir waren, immer ein „Bett“ und eine „Wickelkommode“ dabei und wir konnten auch vor Wind und Mücken bestmöglich schützen. Zudem war für uns für diese Reise die Markise und die Standheizung, beides Dinge wo wir vorab lange überlegt haben, ob wir sie brauchen und das Geld investieren wollen, unglaublich wichtig. Wir lernten auch mit der Zeit beide Dinge immer noch sinnvoller zu nutzen und konnten dank beidem bei Regenwetter und kalten Temperaturen entspannte Momente und ausreichend Platz zum Bewegen für the little one haben. Die Standheizung war neben angenehmen Temperaturen auch zum Trocknen von Wäsche oder Schuhe Goldwert. Für uns also ein Musthave in Skandinavien und mit Kind.
Keine fixen Ziele und Erwartungen. Das Wichtigste beim Reisen mit Kind war für uns, dass wir uns flexibel an den Rhythmus und die Launen von the little one anpassen konnten. Teilweise haben wir natürlich schon einfach unser Ding gemacht und der Nachwuchs musste einfach mit, was aber immer sehr gut geduldet wurde. Aber im Großen und Ganzen war es gut, wenn man sich nicht zu viel vom nächsten Tag erwartet hat, denn dann war es nicht so schlimm, wenn mal nicht geschlafen wurde oder einfach ein schlechter Tag war. Auch bei den Reisetagen hatten wir immer nur einen groben Plan, denn wenn das Kind sich bewegen will und nicht mehr ruhig sitzen kann, dann bleibt einem eh nichts andres übrig, als stehen zu bleiben. Obwohl wir alles spontan planten und durchführten, haben wir alle Ziele erreicht und konnten die Schönwetterfenster immer sehr gut nutzen.
Fordernde Momente
Wie im Alltag und bei jeder Reise, gab es auch bei dieser Reise einige Momente, die nicht perfekt liefen und oftmals Nerven kosteten. Das schöne ist allerdings, dass die „negativen“ Dinge tatsächlich kaum in Erinnerung bleiben und man sich nur noch an das Schöne erinnert und all das, was in Erinnerung bleibt ist im Nachhinein zum Schmunzeln. Vielleicht muss man sich dies manchmal während fordernden Momenten in den Vordergrund rufen.
Tipp: Gebt eurem Auto nie einen weiblichen Namen, die Frauen zicken halt doch oftmals gerne 😊 Nein im Ernst, die Josi hatte diesen Urlaub schon so ihr Eigenleben. Der Kofferraum hat von Anfang an Schwierigkeiten gemacht, da er sich häufig verschlossen hat und nicht mehr zu öffnen war, auch nicht mechanisch. Am Anfang war dies immer nur, wenn der Kofferraum offen war und so konnte Felix das Problem immer schnell beheben, Verblendung runter und los gings. Dann aber begann das Dilemma, dass der Kofferraum nicht mehr zu öffnen ging und tatsächlich zu war, suboptimal, wenn Trinkwasser und komplettes Gewand (auch vom Nachwuchs) nur über den Kofferraum erreichbar sind. Die einzige Möglichkeit ihn zu öffnen war den Mechanismus von innen zu lösen. So mussten wir nicht nur einmal die halbe Bettkonstruktion ausbauen, was vor allem mit Kind noch mühsamer ist, da nur einer arbeiten kann und vor allem, wenn dann der Mechanismus plötzlich auch nicht mehr funktioniert. naja schlussendlich haben wir eine Lösung gefunden, den Kofferraum nicht mehr ganz zu schließen und so konnten wir die Reise mit offenem Kofferraum abschließen.
Freiheit
Die Standheizung hatte auch ihr Eigenleben und rauchte teilweise so stark und manchmal hat sie sich einfach ausgeschaltet, aber schlussendlich hat sie immer gute Dienste geleistet und war immens wichtig.
Das Lenkrad hat plötzlich zum Rütteln begonnen und beim Einschlagen gab die Josi teilweise Geräusche von sich, dass man echt Angst haben musste, dass einem gleich alles um die Ohren fliegt, mit Kind an Bord macht einem sowas noch mehr Sorgen – aber wir sind heil nach Hause gekommen und schlussendlich waren es nur Kleinigkeiten.
Der Kühlschrank hat von Anfang an nicht so richtig funktioniert, mal hat er super gekühlt, dann wieder überhaupt nicht, bis er komplett den Geist aufgegeben hat. Es stellte sich heraus, dass es ein Verbindungsfehler zwischen Zweitbatterie und Kühlschrank war. Felix hat dann das gesamte System erneuert und ab dann kam es zu überhaupt keinen Probleme mehr, aber bis wir darauf gekommen sind verging sehr viel Zeit. Zum Glück ist es in Norwegen selten sehr heiß 😊
Mücken bzw. vor allem Midges waren teilweise echt Spielverderber. Wir konnten allerdings bis zum Schluss nicht herausfinden, wo sich diese Biester wohl fühlen und wo nicht und sie wurden im Laufe der Reise immer weniger. Eine Lösung wie man mit diesen Kleintieren am besten umgeht haben wir leider nicht gefunden, sie sind einfach echt richtig mies und nervig und so verbrachten wir manche Abende trotz Sonnenschein im Auto. Auf die gesamte Zeit betrachtet hatten wir aber wenig Probleme mit fliegenden nervtötenden Tieren.
Natürlich war Corona auch nervig, aber kranksein ist nie cool und zum Glück hatten wir keinen Reisestress.
In Summe hielten sich die fordernden und anstrengenden Situationen in Grenzen und machten nur einen kleinen Teil der Reise aus.
Schönste Momente
Was mit Sicherheit das Schönste und Besonderste an dieser langen Reise war, war die Tatsache, dass das Heimfahren nie zur Debatte stand. Wir hatten nie den Gedanken „Uff jetzt haben wir schon so viel hinter uns und nur noch so kurz Zeit.“ Wir konnten uns ganz auf das Reisen konzentrieren und jeden Tag aufs Neue genießen und das machen, worauf wir Lust hatten. Dies hatte dann zur Folge, dass wir sogar früher als möglich den Weg nach Hause in Angriff nahmen und so den September in unseren vier Wänden mit netter Gesellschaft und Backcountry genießen konnten.
Einzigartig an dieser Reise war auch, dass wir einfach mal Zeit hatten, ausführlich Zeit mit dem Nachwuchs zu verbringen. Zu Hause versucht man ständig, sobald das Kind gut gelaunt ist und alleine spielt, irgendwas zu erledigen. Dies war auf der Reise oft ganz anders, wir genossen die Momente, in denen the little one glücklich war und beobachteten einfach nur.
Das Leben erklären
Jeder frisch gefangen Fisch, jeder Sonnenstrahl, jede Kletterroute, jedes Lachen vom Nachwuchs, jedes Rentier, jeder Elch, jede Beere, jeder schöner Schlafplatz, jede Familienidylle, jede Wolkenstimmung, jeder See, einfach alles, man kann es eigentlich nicht in Worte fassen wie besonders und einzigartig diese Reise für uns (als Familie) war und wie viele schöne Momenten wir in diesen 11 Wochen erleben durften. Es war einfach eine super intensive und unvergleichbare Zeit und wir können wirklich nur jedem empfehlen Zeit vor Geld zu stellen und einfach die Zeit mit Kind zu genießen, denn diese erlebten Momente kann uns nie wieder jemand nehmen. Gerade in der Situation in der wir uns jetzt befinden ist uns das nochmal mehr bewusst, und klar, das was wir aktuell durchmachen, ist zum Glück mehr als nur selten, aber dennoch: Was ist denn schon wichtig im Leben, vor allem wenn ich mich für ein Kind entschieden habe, einfach nichts, außer so viele Entwicklungsschritte als möglich aufzusaugen und dem Kind Glück, Lebensfreude, Sicherheit, Vertrauen und Liebe vorzuleben und wo kann man das besser als im Van in einem Land das schöner nicht sein könnte.
Wir sind sehr dankbar, dass wir diese Reise machen konnten durften und uns ist bewusst, dass das alles nicht selbstverständlich ist!
MidsommarFamily-HikeNordkapHoch im NordenFreiheitAusblickVega FischeSchwedischer SunsetPolarkreisDie nördliche KugelProblemlösenVegaRentier-GangTypisches LofotenwetterAb ins WasserFreiflug
Auch bei unserem diesjährigen Trip nach Skandinavien ist wieder ein Video entstanden, dass wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten 🙂 Wir haben versucht viele Dinge einzufangen, aber so ein Video ist natürlich immer nur eine Zeitraffer-Variante einer so langen Reise. Vielleicht hilft diese Bewegt-Bild-Produktion aber dem ein oder der anderen ein wenig aus dem Alltag zu entfliehen und ein wenig Reiselust zu schüren. Viel Spaß beim Schauen!
Viel ist passiert und viel hat uns demnach auch vom Schreiben an unserem Blog abgehalten. Der Nachwuchs wurde gewässert, der Bund der Ehe wurde eingegangen und wir haben einige Zeit in Norwegen in unserer Josi verbracht (Blog folgt). Nach einiger Zeit zu Hause haben wir nun endlich einmal wieder Zeit gefunden zusammen eine Mehrseillänge zu gehen (Danke Resi!) und um wieder reinzufinden zog es uns zunächst einmal an die Burschlwand. Frisch verheiratet dachten wir, dass die Donna Dolores einfach zu verlockend klingt 😊
Die Tour ist sehr gut abgesichert und kann als Plaisir-Kletterei bezeichnet werden, wenn auch sie an manchen Stellen gar nicht wenig forderte (vielleicht waren wir aber auch einfach aus der Übung). Die erste Länge ist weniger schwer als Gewöhnungssache, da sie hauptsächlich Kletterei an einer gutgriffigen Kante fordert. Länge zwei ist dann gleich einmal etwas technischer und verlangt wesentlich mehr Bewegungsverständnis und auch schon ein wenig Schmalz – klassisches Ausdauerproblem. Länge drei ist dann sehr abwechslungsreich und besonders auch durch die Länge nicht zu unterschätzen. Die im Topo angegebenen 15 Schlingen reichen nicht aus, wenn jede Möglichkeit auch mit einer Exe versehen wird! Länge vier ist dann nochmal Genuss, gewürzt mit kleinen Dächern. Dann folgt eine Graslänge, es macht Sinn gleich bis zum Stand nach der Seilversicherung zu gehen und von hier den/die NachsteigerIn in Länge vier nachzusichern. Für die letzte Länge stehen 3 verschiedene Varianten zur Verfügung, von links einfacher (Pegasus) über Mitte (Unterländer) und ganz rechts etwas schwerer (Mon Cherie). Wir entschieden uns für die Mon Cherie und kletterten so auch noch eine Länge auf etwas abgespecktem Fels, die restliche Route weist eine absolut gute Felsqualität auf. Für uns eine super Tour, um wieder „in Tritt“ zu kommen und die Lust auf mehr machte. Wir brauchen wohl demnächst wieder einen Tages-Baby-Sitte 😊
Unser 3. Aufenthalt in Skandinavien führte uns als Familie und das 1. Mal zu im 3er-Gespann für 11 Wochen quer durch die Länder im Norden und wir haben es sogar bis zum Nordkap geschafft. Eine ausführlichere Reisebeschreibung folgt hier noch, wir müssen dafür nur erst einmal die Zeit finden.
Ein Video zu der Reise gibt es als Appetithappen auch schon einmal 🙂
Hier aber schonmal ein paar Bilder von diesem unvergesslichen Abenteuer als Familie!
Nach einem gelungenen ersten Tag, ging es Sonntagfrüh für Matze, Markus – der am Vorabend noch dazugestoßen ist – und mich auf einen Parkplatz an der Hinterseer Straße, um von dort mit den Ski auf dem Rücken in Richtung der Blaueishütte aufzubrechen. Beim Zustieg schob sich die Sonne schon bald über den Horizont und wir konnten trotz des schweren Rucksacks den Zustieg über die steile Forststraße genießen. Bei der Blaueishütte angekommen, ging es weiter über gelbliche Schneefelder, bevor wir endlich die Ski vom Rücken an die Füße verlegen konnten und weiter über den gelben Schnee zogen. Es war beeindruckend, wie viel Saharastaub hier oben immer noch ersichtlich war. Die Meter auf dem Schnee vergingen zügig, auch wenn hier und dort kurz unterhalb des Blaueisferners bereits richtig steil wurde. Wir gingen, soweit es mit Ski gut möglich war, um dann abermals die Ski auf den Rücken zu bugsieren und die letzten Meter bis zur Blaueisscharte mit Eispickeln und Steigeisen hinter uns zu bringen.
Saharakraxln
Die steilste Stelle ist glücklicherweise mit einem Stahlseil gesichert, was – nachdem es von Markus aus dem Schnee gegraben wurde – doch eine gewisse Sicherheit bot. An der Blaueisscharte angekommen, ging der Weg weiter bis zu Blaueisspitze (2481m), auf der wir bei bestem Wetter ausgiebig Pause machten und den Rundumblick genossen. Ebenfalls beschlossen wir hier, dass wir den Variantenplan, noch weiter durch die Nordostrinne auf den Hochkalter (2608m) aufzusteigen und im Nebental abzufahren, für heute ad acta legen. Der Schnee war bereits am Blaueisferner nicht mehr wirklich tragend, was das Pickeln und Aufsteigen bereits sehr mühsam machte. In der mittlerweile stark beschienenen Nordostrinne des Hochkalter rechneten wir mit eventuell noch schlechteren Bedingungen, weshalb diese Variante noch auf uns warten muss. Es war trotzdem ein toller Aufstieg bis zur Blaueisspitze und auch der Rückweg inklusive der Abfahrt auf dem Saharstaub entlohnte nochmal für die Mühen. Daheim wartete das eisgekühlte Lemon Soda und die Holzbank in der Sonne, man/frau hätte an diesem Tag auch Schwimmen gehen können.
MorgenstimmungDas Ziel im BlickSaharaschneefeldSaharaskitourDifferent AngleSaharakraxlnVor der SeilversicherungBlaueisscharteBlaueisspitzeHochkalter – Kleinkalter – RotpalfenTrilogieAbfahrtBlaueisgletscherSaharaski
Freies Wochenende, Steffi ist bei der Family in Graz, also wird Matze angerufen uns was ausgemacht 🙂 Freitag ging es zu ihm und Samstag ging es nach gemütlichem Start zum Triebenbachlehen Wanderparkplatz, von dem aus uns der Zustieg unterhalb des Eisbergs führte. Hier trohnt – neben einigen anderen – die Route Zick Zack, der wir heute einmal einen Besuch abstatten wollten. Die Route schlängelt sich durch die Plattensysteme der Wand und wartet mit der ein oder anderen sehr speziellen Traverse auf. Der Einstieg ist gleich einmal zum überlegen, man muss sich an die Platten gewöhnen. Bei Seillänge zwei ist man ebenfalls froh, dass die Tour so hervorragend geboltet ist, mobile Sicherungen sind nur sehr spärlich zu verwenden. Länge drei ist dann der erste richtig lässige Quergang mit lässigem Finish. Länge vier führt in den Anfang einer noch längeren Querung, die dann in Länge 5 ihr finale in einer steilen Henkelparade findet. Länge 6 war bei uns an diesem Tag leider noch sehr nass von den Regenfällen des Vortags, weswegen wir hier den Hut drauf machten, da wir für den nächsten Tag auch noch etwas vorhatten. Das Abseilen über die Route war mit zwei 60m Halbseilen schnell erledigt und der Abstieg mit Blick auf den Hintersee ebenfalls. Tag 1 war also vollendet und wir freuten uns auf den nächsten Tag 🙂
WandfußTalblickQuergang in der 3. SeillängePlattigSelfie beim Abseilen
Zusammen mit Jungpapa-Kollegen und neuem Nachbar Flo sollte es am Wochenende nach Obergurgl gehen. Unsere Frauen/Verlobten haben uns dafür einen Tag freigespielt, danke dafür :-*
Das Wetter sollte im Oberland noch eher schön werden, weswegen wir uns die Tourengegen rund um Obergurgl genauer anschauten und ursprünglich den Granatenkogel (3304m) ins Auge fassten. Sehr früh starteten wir in Richtung Partyhochburg Sölden und weiter nach Obergurgl, wo wir an Festkogelbahn parkten und uns an die ersten Höhenmeter über die noch nicht geöffnete und teilweise sehr eisige Skipiste machten. Nach kurzer Zeit erreichten wir die Abzweigung nach Nord-Osten ins Ferwalltal und es eröffnete sich das sehr schöne und zunächst nur mäßig steile Gelände des Ferwallgletschers. Das Wetter spielte noch nicht so ganz mit und so zogen immer wieder dichte Wolkenfelder umher, die wir eigentlich eher im Unterland erwartet hätten. Bei der alten Zollhütte angelangt viel dann der Entschluss, den Granatenkogel für bessere Verhältnisse aufzuheben und heute „nur“ die Essener Spitze (3200m) zu machen. In der Nordvariante des Granatenkogels lag ein großes Schneebrett und die Wolken hüllten den Grat in ihre wabernde Masse. Folglich ging es von uns eher linkshaltend vom Östlichen Ferwallferner über die steile Schlüsselstelle hin zum Grantenferner. Hier zog es nochmal richtig zu und es kam sogar Schneetreiben auf, was uns in unserer Entscheidung nochmals bekräftigte. Die letzten Meter bis zum Skidepot versprachen wenigstens hier oben halbwegs Spaß bei der Abfahrt, da der Schnee sonst leider schon nicht mehr allzu gut war. Mit Pulverschnee hatte aber keiner von uns mehr so wirklich gerechnet. Beim Depot angekommen, machten wir uns an die letzten Meter auf den Grat der Essener Spitze, der bei dem rieseligen Schnee Konzentration abverlangte, aber gut machbar war. Der Gipfel selbst ist neben der Aussicht (die heute mäßig, aber auf Grund der Wolken trotzdem beeindruckend war), recht unspektakulär, da es kein Gipfelkreuz gibt.
Hoher First
Wir waren trotzdem happy und gingen mit einem Grinser an die Abfahrt, die Dank Flo sogar nochmal richtig gut wurde, da er eine schöne Variante am östlichen Ferwallferner ausgespäht hatte. Definitiv das Highlight des Tages. Durch das Tal und abschließend die Piste ging es wieder zum Auto und Sölden gab es noch eine Pizza, schließlich befanden wir uns an dem Tag schon auf der italienischen Grenze. Zudem hatte ich viel zu wenig Essen dabei, was den Hunger bis dahin nur bestärkt hatte. Danke abermals an unsere Mädels, das nächste Mal kommt ihr mit 🙂