Variantenreiches Wochenende

Um das vorweihnachtliche Schneegeschenk noch auszunutzen, standen dieses Wochenende trotz unsicherer Wetterprognosen wieder Skitouren auf dem Programm. Dieses Mal ging es ins Sellrain, da es auch hier für die Zeit vor Weihnachten untypisch viel Niederschlag gegeben hat. Zusammen mit Bella und Felix machten wir uns auf den Weg, das Ziel sollte ein Gipfel werden, den wir alle bereits kannten: Das Wetterkreuz. Dadurch, dass wir die Tour bereits kannten, wollten wir uns zum einen die Beurteilung der Lage vor Ort vereinfachen und zum anderen wussten wir, dass die Tour bei guter Spurwahl nur wenig lawinengefährdet ist. Bereits im unteren Waldstück offenbarten sich die Schneemengen und die eingeschneiten Bäume sorgten für ein wahres „Winterwonderland“. Entspannt ging es durch den Wald, bis wir den offenen Bereich der Unteren Böden erreichten.

Eclipse

Durch formschön eingeschneite Blockfelder zogen wir weiter und wir tendierten mehr und mehr dazu, nicht auf das Wetterkreuz selbst zu gehen, sondern den kleinen Gupf nördlich davon anzupeilen. Zum einen war dort wesentlich weniger los und zum anderen kannten alle den Gipfel des Wetterkreuzes schon. Warum also nicht mal etwas anderes sehen. Zudem wies er weniger Spuren auf und wir hofften dort noch schöne Linien zu finden, da der Gipfelhang des Wetterkreuzes bereits sehr zerfahren war. Wir fellten also ab, fuhren ein paar Höhenmeter in den Oberen Boden ab und fellten wieder auf. Wir stiegen über den breiten Rücken den Spuren folgend hinauf und machten ungefähr 100 Höhenmeter unter dem Gipfelgrat halt, wo auch die bereits vorhandenen Spuren endeten.

Chit Chat

Es zog leider mehr und mehr zu, sodass eine sichere Spurenwahl nicht mehr ganz einfach gewesen wäre. Wir gruben noch ein Schneeprofil (Hauptproblem wie auch im Lagebericht beschrieben die bodennahe Schwachschicht) und machten uns dann an die Abfahrt. Wir waren fast etwas über die gute Schneequalität überrascht, da er kaum windgepresst und sehr spaßig zu fahren war. So ging es mit Grinser im Gesicht abwärts bis zum Wald. Ab dann hieß es wieder etwas mehr konzentrieren, damit kein Baum mitgenommen wird. Dank genügend Schnee gab es auch hier keine Probleme und so waren wir schon bald wieder beim Auto.

Am Sonntag hieß es vom Wetterfrosch, dass es erst gegen Nachmittag Risse in der Wolkendecke geben soll. Perfekt, das bedeutete Ausschlafen 😊 Nach gemütlichem Frühstück und Tourenplanung bei der zweiten Tasse Kaffee, fuhren wir wieder ins Sellrain, dieses Mal ohne Begleitung – vorerst. Ziel für heute war der Mitterzaigerkopf (Mitterzaigerkogel), da häufig begangen, gut einsehbar und dementsprechend auch lawinentechnisch problemlos für den heutigen Tag. Vom Parkplatz zwischen Sankt Sigmund und Kühtai ging es am Klammbach entlang in nordwestliche Richtung leicht steil aufwärts.

Sellraintal

Das Wetter versprach leider noch keine Besserung, aber „die Hoffnung stirbt zuletzt“ dachten wir uns. Durch die Grünbödele ging es langsam steiler werdend hinauf und bald erreichten wir das Kreuzjoch. Sicht nach wie vor leider gegen Null tendierend. Hier lernten wir Anne-Lise, Maria und Bernhard kennen, mit denen wir dann noch zusammen über den einfachen Grat in südwestliche Richtung zum Gipfel des Mitterzaigerkopf aufstiegen. Das Kreuz auf dem Gipfel lässt einiges an Spekulationen zu: Hat es wirklich so viel Schnee? 😉

Smile² (Danke für das Foto!)

Zusammen mit unserer äußerst netten Bekanntschaft ging es dann nicht über die Aufstiegspur retour, sondern direkt vom Skidepot südlich hinab. Und als wäre es bestellt gewesen, riss genau jetzt die Wolkendecke auf und wir konnten bei wesentlich besserer Sicht als zuvor die noch nur wenig verspurten Hänge hinabgleiten. Und gleiten ist das absolut richtige Wort, denn der Schnee war ein Traum. Bis zum Auto sollte er so bleiben und wir sagen an dieser Stelle abermals „Danke!“ an unsere spontane Begleitung, die uns diese Variante gezeigt hat. Vor Weihnachten solche Skitouren zu erleben ist schon etwas Feines, gerne mehr davon 😊

Mugkogl im Hintergrund