Am Freitagabend ging es nach der Arbeit relativ spät in Richtung Griesneralm um dort am Parkplatz zu schlafen. Bei der Ankunft genossen wir die schöne Abendstimmung und beschlossen auf Empfehlung von einem Freund die „Via Classica“ zu gehen. An diesem Abend überkam uns dann die traurige Nachricht, dass Felix Opa von uns gegangen ist und somit beschlossen wir die Tour am nächsten Tag Enno zu widmen.
Am Samstag klingelte bereits um 5.00 Uhr der Wecker, wir wollten bald los, da die Tour ja doch sehr beliebt ist. Nach gemütlichem Frühstück und Kletterzeugs sortieren (dafür hatten wir am Vorabend keine Energie mehr) gingen wir dann um 6.25 Uhr in Richtung Einstieg. Man folgt dem Weg zum Stripsenjochhaus vorbei an der Abzweigung zur Fritz Pflaum Hütte und noch weiter bis man kurz vorm letzten Aufschwung zum Stripsenjochhaus links die Wand der Fleischbank bereits erkennen kann. Hier folgt man dann kleinen Steigspuren bis zum Wandfuß.
Beim Einsteigen in die Tour kam bereits eine zweite Seilschaft und dann auch gleich eine dritte und so weiter. In Summe waren wir mindestens 5 Seilschaften, wir waren allerdings die ersten, das frühe Aufstehen hat sich also belohnt gemacht. Die 2 Jungs hinter uns waren allerdings super nett und wir verbrachten einen echt tollen Tag miteinander. Schönen Gruß an Sepp und Schorsch an der Stelle 😉

Steffi im Beginn der 9. Seillänge
Die 15 Seillängen sind durchwegs wunderschön und sehr lohnend, die Absicherung ist gut und wenn man über dem Grad steht, braucht es eigentlich fast keine mobilen Sicherungsgeräte. Die Kombination aus dem Topo vom Panico Führer „Wilder Kaiser“ sowie das Topo von bergsteigen.com hat sich super bewährt.

Die letzte Länge im Vorstieg
Nach 5 Stunden schöner Kletterei, netter Begleitung und etwas Regen kamen wir am Ende der Kletterpassagen glücklich an. Eine kurze Stärkung musste sein, um dann anschließend die letzten 200-250 hm in teilweise leichter Kletterei (Absicherung ist nicht mehr notwendig, der letzte Aufschwung zum Gipfel benötigt allerdings nochmal eine gute Konzentration) noch problemlos zu meistern.

Der Gipfel der Fleischbank (2186m)
Traum Wetter, Traum Kulisse laden zu einer ausgedehnten Gipfeljause und Gipfelbucheintrag in Gedenken an Enno ein, bevor wir dann auf 14.30 Uhr die Abstieg angehen. Der Abstieg ist gut markiert und die Abseilstellen kann man auch nicht übersehen. Am besten man seilt immer mit 60 Meter Doppelseil ab, dann kommt man im gesamten mit drei Abseilern sicher am Wanderweg an. Von dort geht es dann schnell über ein Schotterfeld runter um dann etwas langsamer den Steig, der teilweise versichert, aber nicht schwer ist, bis zum Wanderweg zu folgen.

Widmung
Um kurz nach 17:00 Uhr erfreuen wir uns dann bereits am gekühlten Radler in der Griesneralm.
Alles in allem sind wir gut kaputt, da es doch ein sehr langer Tag war, aber gleichzeitig auch super happy, da alles reibungslos verlaufen ist und wir die Kletterei somit sehr genießen konnten. Besser hätte wohl der Einstieg in den Wilden Kaiser nicht laufen können. Zudem hat die Tour auch super zur generellen Orientierung in diesem Gebiet geholfen. Empfehlenswert ist allerding, bald in der Früh zu starten, da die Via Classica gerne und viel begangen ist.
Den Sonntag verbrachten wir dann noch im Klettergarten Adolari ganz in der Nähe des Wilden Kaisers bei der Ortschaft Waidring. Ein alter Klettergarten, mit vielen Routen und manchmal etwas unübersichtlicher Routenführung. Die steile Wandkletterei entlohnt aber für die manchmal mühsame Wegfindung 😊

„Die Kante“ im Klettergarten Adolari
[…] lange wollten wir mal eine Tour in einem Gebiet gehen, dass wir sonst nur aus dem Sommer vom Alpin-Klettern kennen: Dem Wilden Kaiser. Besonders einprägsam und auffällig öffnet sich dort das riesige Kar […]
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