Winnebach-Weekend Teil 1

Schon seit zwei Jahren hatten wir einen Besuch der Winnebachseehütte im Ötztal geplant und nun war es endlich soweit. Nicht ganz unpassend, zur derzeitigen nicht allzu guten Schneesituation, da die Hütte bereits auf 2362 Metern liegt und uns die Skitouren drumherum nahezu alle auf über 3000 Meter führten. Freitagnachmittag ging es mit Josi in das Ötztal und über Längenfeld nach Gries, wo der Parkplatz der Hütte gelegen ist. Ein kurzes Stück die Straße weiter rauf erreichten wir den „Einstieg“ zur Skiroute. Wir waren recht glücklich, dass es wie schon vor 2 Jahren auf der Potsdamer Hütte leicht schneite, es versprach also wenigstens ein paar Zentimeter Neuschnee. Den hatte es auch wirklich nötig, was wir unter anderem beim Aufstieg durch einen Latschengürtel deutlich spürten: Steine und keine Unterlage waren leider keine Seltenheit. Pünktlich zum Sonnenuntergang kamen wir auf der Hütte an und waren überrascht, mit nur 5 anderen Tourern die einzigen Gäste zu sein. Nach einem kurzen Plausch mit dem Hüttenwirt wurde der Breite Grieskogel, mit 3287 m der höchste Berg im Winnebachtal, als Tagesziel für den nächsten Tag auserwählt.

Gestartet wurde früh, da wir das angekündigte gute Wetter ausnutzen wollten. Um 8:15 Uhr setzten wir uns somit in nördliche Richtung in Bewegung, immer in Richtung Letschhorn über das kupierte Gelände des Winnebachkars. Wir planten eine Abfahrt Zwiselbachjoch mit ein, um schon einmal die Schneequalität zu prüfen und wurden sehr positiv überrascht! Der Schneefall hatte seinen Soll erfüllt. Vom Zwieselbachjoch ging es die letzten 400 Höhenmeter in südwestliche Himmelsrichtung auf den Grießkogelferner zu und wir freuten uns bereits auf die Abfahrt auf dem durchgehend ~ 38° steilen Gletscherm. Den obwohl wir langsamer als erwartet unterwegs waren, war nicht eine einzige weitere Menschenseele zu entdecken und der Hang bot unberührten Pulverschnee. Kurz vor dem Gipfel tauchte dann auf dem Zwiselbachjoch eine regelrechte Horde in Form einer 20 Frau- und Mannstarken Tourengruppe auf, die sich von der Schnweinfurter Hütte aus aufgemacht hatten. Die Firstlines blieben uns zum Glück doch und wir wurden mit perfektem Schnee belohnt.

Die Abfahrt zurück ins Tal war eine riesige Spielwiese über Kuppen und Kanten und bescherte uns den bis dato besten Skitourentag 2017. Zum Abschluss gingen wir dann noch auf die Ernst-Rimlspitze nahe der Hütte und genossen die letzten Sonnenstunden des Tages. Auf der Hütte waren bei unserer Ankunft schon deutlich mehr Gäste eingetroffen…. dass wir am nächsten Tag trotzdem nochmal alleine unterwegs sein sollten, war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst 🙂 Wie es weiterging lest ihr in Teil 2 😉