Potsdamer Hütten Powder Highlights

Wo sollen wir anfangen, wenn wir über die Tage auf der Potsdamer Hütte berichten möchten? Zu erwähnen gibt es so viel: Bluebirdwetter, Schneeekstase, Rosenheimer Bekanntschaften… Am besten wird es sein, ganz von vorne zu beginnen.

Mittwoch Nachmittag, den 25.02., machten wir uns vom Parkplatz im Sellrain auf in Richtung der Potsdamer Hütte, die auf 2020 Hm im wunderschönen Fotschertal liegt. Das Wetter war mäßig und wir sehr langsam, da die Motivation noch nicht so ganz da war. Zumal wir wussten, dass wir einen 8,2 Km langen Weg auf einer Rodelbahn, inklusive 900 Höhenmeter vor uns hatten. Zu allem Überfluss begann es auch noch zu schneien, woran wir uns zunächst nicht erfreuen konnten.

In der Potsdamer Hütte angekommen wurden wir freundlichst vom Hüttenwirt empfangen, der uns zunächst einmal mit einem Kaspressknödel und einem Potsdamer Spezialteller verwöhnte – die Stimmung begann sich zu heben.

Im Laufe des Abends trafen die einzigen weiteren Besucher der Hütte für diesen Abend ein, die witzigerweise aus Rosenheim waren. Man verstand sich gut und beschloss, die für den nächsten Tag geplante Tour auf den Roten Kogl zusammen zu gehen.

Am nächsten morgen starteten wir bei Traumwetter und vor Sonnenaufgang im Fotschertal zu viert in Richtung des Kastengrates, um diesen an seinem nördlichen Ausläufer zu passieren und in südwestlicher Richtung weiter durch die Schafalm auf den Roten Kogl zuzusteuern. Die nicht geringen Neuschneemengen überraschten uns und ließen einen anstrengenderen Tag als geplant verlauten, da alles von uns gespurt werden musste. Kurz nachdem der Kastengrat hinter uns lag, mussten unsere Rosenheimer Kumpanen umdrehen, da sie etwas in der Hütte vergessen hatten. Wir spurten also zu zweit weiter und so zog sich der Weg durch die Schafalm auf den Roten Kogl den wir bereits am Vormittag erreichten. Auf 2834 Metern Seehöhe konnten wir die grandiose Fernsicht in das Sellrain, sowie die umliegenden Gipfel ,wie die Lüsenser Villerspitz (3026), oder den Wildkopf (2720 Hm) genießen. Auch wurde uns ersichtlich, dass uns eine Traumabfahrt durch den Äußeren Bremstall in Richtung Potsdamer Hütte bevorstand. Zusammen mit einem Bergführer, der kurz nach uns am Gipfel eintraf machten wir uns an die Abfahrt und wir waren sprichwörtlich „wie auf Wolke 7“!

Beim Fotscher Bach legten wir eine Mittagspause ein und überlegten, was wir als nächsten angehen wollten, der Tag war schließlich noch jung. Wir entschieden uns dafür nochmals süd-östlich Richtung Wildkopf aufzusteigen, ohne den Gipfel als Ziel, da wir uns diesen für den nächsten Tag aufheben wollten. So spurten wir abermals in den frischen Neuschnee in Richtung einer Rinne, die es uns angetan hatte. Als wir in ca. 40 Grad steiles Gelände gelangten und sahen, dass die Rinne noch gute 2-3 Grad steiler werden würde, entschieden wir uns ein Schneeprofil anzulegen, welches einen recht guten Schneedeckenaufbau offenbarte. Dennoch waren wir uns wegen einer offensichtlichen Schwachschicht in ungefähr 50cm Tiefe nicht ganz sicher und beschlossen von dort abzufahren, was dem Abfahrtsvergnügen überhaupt keinen Abbruch tat 🙂

Der Schnee war sogar so gut, dass wir noch ein weiteres Mal in westlicher Richtung aufstiegen, um noch einmal in den Genuss dieses perfekten Schneevergnügens zu kommen. Mit den letzten Sonnenstrahlen fuhren wir ab und freuten uns beim letzten Anfellen in Richtung Potsdamer Hütte auf ein wohlverdientes Weißbier.