Eine Woche sind wir nun wieder im wunderschönen Innsbruck und haben somit wechselhaftes Wetter gemischt mit Midges hinter uns gelassen. Klingt nach einem gar nicht mal so schönem Urlaub… aber dem war dann doch nicht so!
Das Wetter machte uns zwar wirklich 1 1/2 Wochen einen Strich durch die Rechnung und brachte uns an unsere persönlichen Grenzen, da alle Unterkünfte ausgebucht waren und wir in unserem platztechnisch doch begrenzten CamPolo einfach nichts mehr trocken bekamen. Zum Glück hatten wir die Markise dabei, somit konnten wir wenigstens halbwegs entspannt im Trockenen essen. Weiter im Norden (Nähe Ullapool) konnten wir dann unsere erste Unterkunft ergattern und ab da ging es dann wieder stark bergauf und das Wetter war die restlichen 2 1/2 Wochen wirklich noch einmal sehr gut.
Und ja auch die Midges waren –wenn wir keinen Wind finden konnten – wirklich ein großes Problem. Diese kleinen „Obstmücken-ähnlichen“ und sehr bissigen Monster belagerten uns an so manchen Klettertagen und idyllischen Abenden so sehr, dass selbst die Sprays und das Kopfnetz nicht mehr schützen konnten. Aber auch diese wurden immer weniger, da die letzten Tage im Osten von Schottland verbracht wurden, wo die Midges ein kein so großes Problem darstellen – also alles halb so schlimm, zumindest im Nachhinein 🙂
Aber abgesehen davon konnten wir Schottland wirklich sehr genießen und wir konnten wahnsinnig schöne Eindrücke sammeln. Natürlich ist der Westen Schottlands mit den Highlands schon etwas ganz besonderes und die Landschaft kann kaum beschrieben werden, da sie wirklich einzigartig ist. Aber auch der Osten hat durchaus einiges zu bieten. Etwas sanftere Landschaft, kleinere, milde Hügel und wahnsinnig schöne Wolkenstimmungen ließen uns auch hier oft staunen. Vor allem gibt es im Osten eine große Auswahl an Sportklettergebieten. Besonders zu erwähnen sind hier die Arbroath Seacliffs, die einen weichen Sandstein zu bieten haben, der einzigartige, wenn auch gewöhnungsbedürftige Kletterei zu bieten hat. Die Gebiete Rob’s Reed und Weem sind tolle Gebiete um auch ein paarmal öfter hinzugehen und sich den schwereren Routen zu widmen.
Diesen Urlaub waren wir ausschließlich Sportklettern, was durchaus schade ist, denn Schottland hat extrem viele schöne Tradclimbingrouten. Aufgrund der Wetterlage und den Midges haben wir uns dann allerdings dagegen entschieden. Es wäre vielleicht sinnvoll bereits zu Hause einen Kletterführer für das Tradklettern zu kaufen, da es Vorort manchmal gar nicht so einfach ist an Kletterführer zu kommen.
Besonders beeindruckt haben uns die genialen Licht- und Wolkenstimmungen. Die vielen Lochs (Seen und Fjorde werden in Schottland Loch genannt) und die Highlands haben uns oft gezwungen einfach stehen zu bleiben und die Landschaft zu genießen. Außerdem haben wir sehr, sehr positive Erfahrungen mit den Einheimischen gemacht. Ob im Straßenverkehr (an den Linksverkehr gewöhnt man sich wirklich sehr rasch), in den Klettergebieten (meistens waren wir allerdings alleine) oder im Pub, oder sogar einfach auf einem Rastplatz, die Schotten sind offen, ehrlich und einfach so herzlich und interessiert, dass wir jedes Mal aufs neue begeistert. Dies merkt man auch beim Campen. In Schottland ist es wirklich überall (sogar auf landwirtschaftlichen Privatbesitz) erlaubt sein Zelt aufzuschlagen und wenn man den Müll wieder brav mitnimmt eine schöne Nacht zwischen den Schafen oder auf einer Klippe direkt über dem Meer zu verbringen. Das einzige worauf man achten sollte ist, dass man nicht länger als drei Nächte am gleichen Platz campt, denn das ist dann nicht mehr erwünscht.
Also kurz zusammengefasst, ja Schottland ist wirklich der Wahnsinn und auf alle Fälle einen Besuch wert, ob zum Wandern oder zum Klettern oder auch zum Biken, es hat wirklich für jeden der die Natur liebt etwas zu bieten. Allerdings sollte man die Reisezeit beachten. Juli und August würden wir jedem sehr stark abraten, denn 1.ist das Wetter nicht so beständig wie im Mai oder Juni oder auch September und 2. gibt es in diesen Monaten sehr viele Midges, die die Urlaubsidylle wirklich zerstören können – wir hätten das nie für möglich gehalten, dass so kleine Tiere so nervtötend sein können und einem das Schöne nicht mehr sehen lassen.
Wir werden Schottland definitiv wieder einmal einen Besuch abstatten, es gibt noch so viel abzuklettern-vor allem im Tradbereich- dann aber im Mai, Juni, September oder Oktober 🙂

[…] wir in Schottland ja leider zu keiner Mehrseillängentour gekommen sind, mussten wir das baldmöglichst in Tirol […]
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[…] kleinen Nachtrag zu unserer Schottland-Reise auch dieses Mal wieder ein paar bewegte Bilder🙂 Wir denken, dass das Video für sich spricht und […]
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