Wer hätte das gedacht, dass wir jemals sagen werden: „Lampsenspitze war die beste Skitour der Saison.“ Tja so verändern sich die Bedürfnisse und vor allem die Zufriedenheit, wenn man 4 Monate keinen gesamten Tag die Klinik verlassen konnte und einem auf die harte Tour vor Augen geführt wird, worauf es tatsächlich ankommt im Leben.
Nach vier äußerst fordernden Monaten wurde unser tapferer Nachwuchs rückoperiert und wir durften endlich etwas länger nach Hause. Vor allem ist nun wieder ein normale Kleinkindpflege möglich und daher konnte nach langer Zeit wieder Oma-Dienst in Anspruch genommen werden. Alles war also perfekt nur der Wetterbericht nicht, aber das war uns tatsächlich egal, „Wird schon nicht den ganzen Tag schütten“, so die Devise. Bei dem Wetterbericht und der Schneelage war die Tourenwahl selbst für Geheimtippexperte Pepi nicht ganz einfach und so entschieden wir uns gemütlich auf die Lampsenspitze (2875m) zu gehen, denn eigentlich ging es uns nur um Bewegung und sozialen Kontakt.
Das Wetter war deutlich besser als erwartet und so ging es bei Sonnenschein und Saunatemperaturen fast allein bis zum Gipfel. Oben frischte allerdings der Wind ordentlich auf und der Nebel war innerhalb weniger Sekunden vom Tal hochgezogen. Die Stimmung war bombastisch und das Feeling auch richtig cool, endlich spürte man sich mal wieder. Der Gipfelmoment war sehr emotional, so oft haben wir uns diesen Moment, verschwitzt vom Aufstieg, am Berg wo es scheinbar keine Sorgen gibt und man nur den Moment genießt, gewünscht und nun endlich wurde er doch noch diesen Winter wahr – einfach traumhaft, unbeschreiblich schön und ein Gefühl der Freiheit.

Bei der Abfahrt ging es dann vorbei an den ganzen aufsteigenden Gruppen. Wir konnten allerdings dank ein paar Zentimeter Neuschnee teilweise echt ganz coole Schwünge genießen und auch der Nebel wich der Sonne wieder. Der krönende Abschluss war dann die Jause, auf die wir am Gipfel gerne verzichteten, am Bankerl in der Sonne. Danke Hannes für die mehr als nette Begleitung und danke Tirol für das Ambiente und das ermöglichen dieser unvergesslich schönen Stunden in der Natur, am Berg.
Da am nächsten Tag das Wetter tatsächlich mies war, genossen wir einfach Zeit zu Hause mit Familie und unserem glücklichen Nachwuchs. Am Abend schneite es dann aber gar nicht so wenig und das ließ uns bereits neue Pläne schmieden.
So starteten wir ganz gemütlich am nächsten Tag nach dem Frühstück in die Lizum, um vom Hoadl in Richtung Hochtennspitze zu spazieren. Es war sehr windig und teilweise nebelverhangen, dann wieder sonnig. Dank Innsbruck waren wir auch an diesem Tag nicht alleine da wir uns die Gondel mit lauter bekannten Gesichtern teilten und am Hoadl noch ein paar mehr Freunde trafen, was uns nach der langen Sozialabstinenz echt gut tat. Wir nutzten ein halbwegs gutes Wetterfenster und genossen die Firstlines im tatsächlich guten Schnee bis zu Kemater Alm. Abermals durchströmte uns ein Gefühl der tiefsten Dankbarkeit und Zufriedenheit – unser Backcountry ist einfach einmalig. Über die Rodelbahn ging es dann halbwegs ok bis zum Steig, der uns zum Sportplatz und nach Hause führte.
Danke fürs Babysitten und danke fürs Gesellschaft leisten. Unsere Akkus sind nun wieder etwas aufgeladen, um den intensiven Endspurt mit viel positiver Energie zu meistern und wir können es kaum erwarten, wieder mehr Zeit in unserer Heimat und in den Bergen zu verbringen.








