Die Hochdruck-Phase will nach wie vor nicht so ganz enden und langsam wird es schwierig, Pulver anstelle von Firn zu finden. Es wurden mal wieder die Karten on- und offline studiert und es wurde der Nord-Ost-Hang des Wenten als geplantes Ziel ausgemacht. Um der tageszeitlichen Erwärmung zuvor zu kommen trafen wir uns früh mit einem Kollegen am Parkplatz der Potsdamer Alm. Von hier ging es über die Forststraße die ersten Meter in Richtung Fotscher Bergheim. Ziemlich zeitgleich mit uns erreichten zwei weitere Freunde, die mit einem E-Bike den wenig aufregenden Start abkürzten, die dortige Gabelung. Auf der hier zu findenden Hinweistafel studierten wir die geplante Tour und stellten fest, dass der gedachte Aufstieg und die Abfahrt durch eine Schutzzone verlaufen. Drauf pfeifen oder Folge leisten? Wir waren etwas unsicher und entschieden uns zunächst einmal weiterzugehen und uns im Laufe des Weges zu entscheiden. Bei der Almind-Alm legten wir dann fest, dass wir uns an die Zone halten werden und auf das Fotscher Windegg (2577m) ausweichen werden, da wir dort ohnehin noch nie waren. Zum Glück waren wir eine große Gruppe und unsere Kumpanen konnten an ihrer Idee festhalten und wir unseren Weg gehen, ohne, dass jemand alleine am Weg war. Für uns ging es also erst etwas nach Norden, um dann eine Schleife nach Westen zu gehen und so uns immer weiter dem Windegg zu nähern. Da eine Spur vom Vortag gelegt war, war die ohnehin leichte Orientierung überhaupt kein Problem. Zeitlich waren wir gut unterwegs und etwas erstaunt, dass wir komplett alleine am Weg waren. Oben auf dem Grat sahen wir dann einige Gämsen nach Futter suchen. Sie waren also doch nicht in der Schutzzone 😊 Wir prägten uns bereits beim Aufstieg die direkte Einfahrtsvariante vom Gipfel ein, da diese noch unverspurt und ziemlich gut aussah. Den Gipfel des Windeggs genossen wir dann in absoluter Einsamkeit und bei angenehmen Temperaturen. Erst als wir uns nach einiger Zeit an die Abfahrt machten, trafen oben noch weitere Tourengeher ein. Für uns ging es aber bereits in den steilen oberen Bereich der Einfahrt und wir waren happy über den immer noch recht pulvrigen und weichen Schnee. Wir zogen unsere Bahnen und unten gab es dann auch noch feuchten Schnee, der ebenfalls super zu fahren war. Das Beste aus beiden Schneewelten für uns 😊 Bei der Alm, trafen wir unsere Freunde wieder, die es ebenfalls sehr gut erwischt haben. Gämsen haben sie auf ihrem Weg keine angetroffen. Wir sonnten uns noch bei Temperaturen, die sonst im April bei Skitouren normal wären und ärgerten uns, kein Radler griffbereit zu haben. Das gab es dann erst im Schatten am Parkplatz. Besser spät als nie.









Am Sonntag wollten wir das gute Wetter dann für ein paar Klettermeter ausnutzen und fuhren nach Leutasch, um dort am Mauerbogen die ersten Felsstrukturen für 2021 in die Hand zu nehmen. Um dorthin zu gelangen mussten wir allerdings durch den im Zustieg zu finden Schnee stapfen. Auch der Wandfuß war nach wie vor mehr weiß als erdig, was der Kletterei aber keinen Stein in den Weg legte. Kann man das als Wortspiel durchgehen lassen? Wie dem auch sein, es war ebenfalls ein schöner Tag draußen bei angenehmer Ruhe und schöner Kletterei. So kann die Klettersaison 2021 starten 😊

