Schnee im Schmirn

Hoher Besuch aus München: Fabi stattete uns mal wieder einen Besuch ab und das Wetter sollte an diesem Wochenende traumhaft werden. Neuschnee hatte es auch noch gegeben, die Zeichen standen also auf viel Spaß. Da der Schneefall aber schon drei Tage her war, entschieden wir uns für eine nord-exponierte Tour, um die Chance auf Pulverschnee zu erhöhen. Dank eines Tipps von Hannes, der am Tag davor schon im Bereich Navistal unterwegs war, fiel die Wahl auf den Jochgrubenkopf (2453m) im Schmirntal. Der Berg ist aufgrund seiner Charakteristik auch als „Lawinenberg“ bekannt und die Beschreibungen in den Skitourenführern schreckten uns zunächst auch recht ab. Wir beschlossen aber uns vor Ort ein Bild der Lage zu machen, bevor wir zu vorschnell wieder von der Tour ablassen. Max und Hannes waren an diesem Tag auch in dem Gebiet unterwegs und wir blieben den Tag über im Austausch. Die Vorteile der Digitalisierung. Vom Parkplatz in Kasern ging es kurz über die im Tal gelegenen Felder, um dann direkt steil im Wald neben der Lawinenschneise aufzusteigen. Der direkte Anstieg lässt die Höhenmeter recht schnell schmelzen und wir wunderten uns, dass bis auf einen anderen Tourengeher und Max und Hannes ein paar hundert Höhenmeter über uns niemand unterwegs war. Die Schneedecke machte einen sehr stabilen Eindruck, weswegen wir den Weg auch nach erreichen des großen Kars oberhalb der Bäume fortsetzten.

Jochgrubenkopf-2

Nach der Waldgrenze

Hier offenbarte sich auch die Geländefalle des Jochgrubenkopfes, eine ziemliche Senke, in die man im Falle eines Lawinenabganges besser nicht geschoben wird. Die Tour verlangt definitiv sichere Verhältnisse, die wir aber glücklicherweise an diesem Tag vorfanden. Schon bald hatten wir den letzten steilen Aufschwung hinter uns und es ging nur noch den Gipfelhang querend Richtung Gipfelkreuz. Oben warteten Max und Hannes, die sich in der Sonne bräunten und den Ausblick genossen. Nach ausgiebiger Gipfelpause und „gehaltvollen“ Diskussionen ging es an die Abfahrt. Max und Hannes hatten den nordöstlich ausgerichteten Hang zwischen Jochgruben- und Riepenkopf im Visier. Uns hatte der Nordhang des Jochgrubenkopfs recht angelacht, weswegen sich nach dem Gipfelfoto unsere Wege dann trennten, wir trafen Max und Hannes dann erst unten wieder.

Jochgrubenkopf-14

„Spray“

Egal welche Variante an diesem Tag gewählt wurde: Der Schnee war überall super zum fahren und bereitete allen Beteiligten mächtig Spaß. Selbst unten, wo wir eher harten und gepressten Schnee erwartet hätten, war der Schnee größtenteils noch recht weich und fluffig. Nach kurzem „Stell-dich-ein“ mit Max und Hannes am Parkplatz fuhren wir wieder Richtung Innsbruck, stärkten Fabi noch mit etwas Kartoffel-Gulasch, damit er glücklich weiter ins Zillertal starten konnte. Die Tuxer-Bergbahn hatten wir an diesem Tag vom Gipfel ja schon gesehen.