Quattro Stagioni

Kurz vor unserem Flug nach Kalymnos hieß es für Felix nochmal in alpine Gefilde zu fahren. Zusammen mit Kollegen Matze ging es Richtung Gröden und weiter Richtung Sellajoch, wo die beiden 4 Tage in den Wänden der Sellatürme und des Piz Ciavazes verbrachten. Der erste Tag wurde zum Reinkommen mit der „Schoberführe“ begonnen, die Steffi und Felix schon ein Jahr zuvor geklettert waren und die wieder abwechslungsreiche Kletterei mit Platten-, Riss- und Piazkraxelei bot.

 

Der zweite Tag wurde schon etwas strikter getaktet, da bereits vor Ort genächtigt wurde. Der Plan war zunächst die „Trenker-Führe“ zu klettern und im Anschluss die benachbarte „Ikterus“ am ersten Sellaturm. Die Route von Luis Trenker kann als Genusskletterei mit guten Selbstsicherungsmöglichkeiten beschrieben werden, die nicht zuletzt wegen ihrer doch recht ausgesetzten Stellen einen Einstieg wert ist. Von der Ikterus-Route konnten nur noch die ersten drei Seillängen bewältigt werden, da sich die Sonne doch einfach schon zu schnell gen Langkofel und damit zum Sonnenuntergang bewegte. Die erste Seillänge der Ikterus ist zurecht als Ausdauerhammer beschrieben, bietet aber tolle Bewegungen. Die Querung der 3. Seillänge verlangt ein geschultes Auge für den nächsten Griff, hat aber besonders oben hinaus noch ihren Reiz.

Was Langes musste her für den dritten Tag, für den das Wetter wieder besser angesagt war, als noch am Tag zu vor, wo es immer wieder leicht graupelte. Die Entscheidung fiel auf die „Abram-Führe“ am Piz Ciavazes, die mit ihren 12 Seillängen einladend die rechte Kante hochverläuft. Leider musste sich nach der dritten Seillänge eingestanden, dass das Klettertempo zu wünschen übrigließ. Nicht zuletzt, weil der Fels in dieser Tour nicht optimal zum Legen eigener Sicherungen gemacht ist. Nach einiger Überlegung wurde sich für Abseilen entschieden, um nicht zu riskieren, bei Dunkelheit den doch recht ausgesetzten Abstieg bewältigen zu müssen. Dafür wurde der restliche Tag noch zum Sportklettern im „Steinernen Meer“ genutzt und es war tatsächlich überraschend wie scharf der Fels und wie schön die Routen dort waren! Auf jeden Fall einen Besuch wert!

Als Ausklang für den Sonntag wurde die „Pilastrini-Führe“ ausgesucht, die einen spektakulären Abschluss bieten sollte. Nach leichten Anfangslängen nimmt die Route an Steilheit zu, um im Finale in einem überhängenden Kamin zu enden. Ein spektakulärer Anblick bzw. tolles Gefühl dort zu Klettern.

Tolle vier Tage wurden dann noch bei zunehmenden Wind und wieder besserem Wetter in der Sonne genossen, um wieder ins verregnete Innsbruck zurückzukehren. Danke Matze für die angenehme Gesellschaft!