…und dann doch einfach nur schön ist!!!
Trotz großen Schneemassen haben wir die Skitourensaison mit einer Traumpulverabfahrt Mitte April beendet und sind in die (Sport-) Klettersaison gestartet. Nach fast einem halben Jahr coronabedingter Pause hatten wir auch einiges aufzuholen 😊 Die zwei Wochen Urlaub im Mai kamen da genau zur rechten Zeit. Aufgrund der Ungewissheit, ob Reisen wieder möglich sein wird, war die Vorfreude dieses Jahr leider nicht so groß. Wir warteten lange ab, bis wir feststellten, dass es auf Grund von Corona wohl auch dieses Jahr wieder ein Österreichtrip werden wird. Dieses Mal ging es aber in den Westen nach Vorarlberg.

Die ersten Tage waren super und wir genossen die Tage im Ländle sehr. Klettergebiete und die Gegend waren super und ließen sofort Urlaubsfeeling aufkommen. Die Wetterprognose (Regen und bittere Kälte) veranlasste uns beinahe wieder nach Innsbruck retour zu fahren. Da wir das allerdings nicht akzeptieren wollten, wurden wir kreativ und beschlossen spontan in die Schweiz/Tessin zu „flüchten“. Dort konnte man ohne Einschränkung einreisen und das Wetter sollte auch besser werden. Zudem hatten wir noch einen Kletterführer für die Region im Gepäck. So nutzten wir den letzten Tag in Österreich für eine kleine Wanderung, eine neue Zweitbatterie einzubauen (die andere hat einfach so den Geist aufgegeben) und Jessi, Michi und den zwei Wochen alten Koa zu besuchen. Da es nach einer sehr langen „Nichtsehen-Zeit“ und starkem Regen im Haus einfach viel zu gemütlich war, haben wir unser Lager für diese Nacht bei den Dreien aufgeschlagen – DANKE nochmal 😊
Am nächsten Tag (Mittwoch) ging es dann ganz gemütlich in die schöne Schweiz, das Wetter wurde immer besser und nach etwas Stau kamen wir im sonnigen und warmen Valle Maggia an. Erinnerungen an unseren ersten Urlaub wurden geweckt. Wir besuchten auch wieder den gleichen Campingplatz (Piccolo Paradiso) wie damals und genossen die nicht ganz so strengen Corona-Bestimmungen. Beim Abendspaziergang zu den Gumpen fanden wir einen sehr schönen Stock, den wir als Lampe für die neue Wohnung verwenden werden. Danach fing es dann zum Regnen an. Dieser Rhythmus blieb uns auch die nächsten Tage erhalten, jeden Abend gab es einen kurzen Schauer. Das störte uns aber nicht wirklich, da es untertags schön und trocken war und wir somit klettern und Gegend genießen konnten. Die Klettergebiete waren abwechslungsreich und von Plattenschleicherei bis zu steiler Wandkletterei war alles mit dabei. Was den Urlaub bereits auszeichnete war, dass wir ständig Dinge vergaßen, waren es einige Essentials aus Innsbruck, ging es im Urlaub weiter, was manchmal einige extra Meter zur Folge hatte, denn wer will schon sein Stativ im Klettergebiet lassen – aber Felix braucht ja eh Bewegung😊.

Die Corona-Situation verbesserte sich zunehmend und so gab es die Hoffnung, dass wir doch noch nach Sardinen fahren konnten. Die Insel sollte ab Montag wieder für Touristen offen sein. Plan war daher, dass wir am Samstag alle organisatorischen Dinge erledigen und dann am Sonntag die Reise nach Livorno antreten, um mit der Nachtfähre nach Sardinen überzusetzen.
Leider war der Campingplatz so voll, dass wir von Freitag auf Samstag keinen Platz mehr bekamen. Auch am Campingplatz nebenan war alles voll. Daher beschlossen wir auf einem Parkplatz nebenan zu schlafen. Es standen bereits seit einigen Tagen zwei Camper dort und es war kein „Camping verboten“ Schild zu finden. Das heißt in der Schweiz aber scheinbar nichts und so wurden wir um 06:00 Uhr von der Security geweckt, da wir auf der „falschen“ Uferseite campierten. Tja, immerhin war der Abend am idyllischen Flussbett sehr lohnend….
Wir nutzten, dass wir schon so bald wach waren und machten uns bald auf den Weg eine Teststation zu finden, was sich als nicht so einfach herausstellte. Wir wurden schlussendlich ins Krankenhaus geschickt, die uns dann mitteilten, dass wir jederzeit den ganzen Tag lang ohne Anmeldung kommen könnten. So beschlossen wir vorerst die Einreisebestimmung nach Sardinien zu checken und die Buchungen für die Fähre zu erledigen. Dies dauerte etwas länger als geplant, da man keine validen Daten bzgl. Der Reisebestimmungen finden konnte. Schlussendlich beschlossen wir auf gut Glück die Fähre zu buchen und hofften einfach, dass wir tatsächlich einreisen durften. Gefühlte 100 Formulare später hatten wir die Grimaldifährtickets am Handy und gingen voller Vorfreude zum Krankenhaus, denn jetzt fehlte nur noch schnell der Antigentest. Aus schnell wurde leider nichts – das Krankenhaus teilte uns mit, dass es heute keine Testungen mehr gibt – wir blieben allerdings hartnäckig und gingen nicht von der Stelle – zwei Stunden später (es waren 3 Personen vor uns) und 100 Franken ärmer trugen wir stolz unsere negativen Antigentests zum Auto. Nach dieser Prozedur wollten wir uns dringend noch bewegen und besuchten ein echt lässiges Klettergebiet am Lago Maggiore. Die Nacht verbrachten wir dann auf einem Campingplatz, der zum Glück noch freie Plätze hatte.
Am nächsten Tag ging es dann endlich nach Bella Italia, die Zeit in der Schweiz war schön, aber dennoch freuten wir uns jetzt auf ganz beständiges und warmes Wetter.
Die Fahrt ging durch ein paar Unwetter ohne weitere Probleme – an der Grenze wurde gar nicht kontrolliert und wir waren sehr zeitig am Fährhafen. Beim Securitycheck wurden wir allerdings nicht sehr freundlich empfangen und so wurde uns unser Lampenstock abgenommen. Steffi diskutierte anschließend noch ewig mit dem Security und konnte aushandeln, dass wir den Stock bei der Rückreise abholen können – ob der tatsächlich dann noch da sein wird stand in den Sternen, aber es war einen Versuch wert – und JA wir bekamen ihn eine Woche später tatsächlich wieder, auch wenn das wieder etwas mühsam und zeitintensiv war, aber was tut das schon zur Sache 😊
Endlich Zeit zum Verschnaufen und Durchatmen, jetzt war alles geschafft und Sardinien nur noch eine Nacht entfernt. Wir stellten das Nudelwasser zu und freuten uns schon darauf unseren Hunger zu stillen. Der Hunger geriet allerdings in den Hintergrund, als uns der Arzt, welcher wegen Corona zum Fiebermessen durchging, fragte in welchen Monat Steffi schwanger ist und uns mitteilte, dass wir, da Steffi nicht mehr in den ersten 6 Monaten ist, nicht auf die Fähre dürfen. Wir würden ein Arztattest benötigen, ansonsten ist eine Mitreise nicht möglich. Wo sollten wir allerdings am Sonntag am Abend um 17:30 Uhr ein Attest herbekommen? So nahm alles seinen Lauf, viele Diskussionen, eine nette Bekanntschaft mit einem deutschen Arzt und viele Tränen später kam Steffi um 19:00 Uhr der Geistesblitz, Thomas, einen Arztkollegen, zu fragen. Wir erreichten ihn sofort und er fuhr schnellstmöglich in die Klinik und schickte uns eine Arztbestätigung, dass diese Bestätigung von keinem Gynäkologen stammte, war komplett egal und plötzlich waren alle nett und wir konnten in letzter Minute auf die Fähre fahren. Gekannt hat uns nun der gesamte Fährhafen, aber nun war Sardinien tatsächlich nur noch eine Nacht entfernt – was für eine Aufregung. Wir werden Thomas ewig dankbar sein, denn ohne ihn hätten wir die letzte Urlaubswoche zu zweit wohl eher bei Regen am Festland, als bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen auf Sardinen verbringen müssen.

Sardinen war dann aber einfach nur wunderschön und unkompliziert. Die Insel war allerdings noch im Corona-Tiefschlaf und es hatte kaum etwas offen. Dafür waren wir aber, ob auf weißen Sandstränden oder in den Klettergebieten, meist allein und genossen die Zeit in vollen Zügen.
Da wir nur eine Woche Zeit hatten, hielten wir uns vorwiegend im Nordosten Rund um die Gegend Cala Gonone auf. Die Woche Sardinen war gekennzeichnet von tollen Kletterspots, türkisblauem Meer, Stränden, wenigen Leuten, Sonne, Wind, toller Landschaft und durchwegs schönen Schlafplätzen (ausschließlich direkt in Cala Gonone war es etwas schwierig). Wassertechnisch ist es allerdings nicht immer so einfach und so empfiehlt es sich, genug Wasser, auch für die Körperpflege, im Supermarkt zu kaufen. Besteht etwas Süßwassermangel an den Schlafplätzen, kann man dafür das Glück haben von einer Eselmama mit Baby geweckt und beim Frühstück begleitet zu werden 😊 An den Restdays besuchten wir bekannte Spots wie die Cala Goloritze, welche eine wunderschöne und lohende Bucht ist, in der man es gerne mal einen Tag aushält, vor allem in der Vorsaison, wenn man die Bucht kaum teilen muss. Die ca. 400 Höhenmeter Ab- und dann Aufstieg waren perfekt für den Restday, so hat man sich doch bewegt, konnte aber vollends erholen.
Die Kletterrouten in Sardinien sind gekennzeichnet durch lange wunderschöne homogene und abwechslungsreiche Routen. Viele Gebiete liegen in der Sonne, daher eignet sich das Frühjahr oder der Herbst besser als der Hochsommer. Ein Highlight ist aber mit Sicherheit, dass es bei einigen Gebieten möglich ist, während oder nach dem Klettertag in das Meer zu springen und so den Tag perfekt ausklingen zu lassen. Es gibt sowohl für moderate Kletterer als auch für Hard-Mover ausreichend Auswahl an lohnenden Gebieten und Routen.

Die Woche verging leider viel zu schnell, was aber ja ein gutes Zeichen ist. Wir wollten den Urlaub am letzten Abend ebenso perfekt abschließen und beschlossen auf einen Campingplatz zu fahren und die Sardinische Küche zu genießen. Die Vorfreude auf eine ausgiebige Dusche war groß und so parkten wir unser Auto gleich neben den Sanitäreinrichtungen. Leider waren diese allerdings noch nicht wieder auf Vordermann gebracht. Neben Spinnenweben und kein Licht war auch das Wasser eiskalt. Wir reklamierten allerdings nicht lange und gingen unabhängig voneinander in die kalte Dusche. Später stellte sich heraus, dass es eine zweite Sanitäranlage gab und diese sauber und funktionstüchtig gewesen wäre – dafür hatten wir einiges zum Lachen und der Abend war dennoch perfekt 😊
Am nächsten Tag ging es dann spontan noch einmal kurz klettern und dieses Mal ohne Probleme auf die Fähre.
Auch die Heimfahrt war problemlos, wenn auch nur von Regen gekennzeichnet, was uns nur nochmal mehr darin bekräftigte, dass es die kleinen Mühen wert waren nach Sardinen zu reisen. Rundum ein perfekter Urlaub und er wird uns nicht nur, weil er der letzte zu zweit war, in Erinnerung bleiben.
Geburtstagsreise
Da das Reisen nach Italien mittlerweile wieder problemlos möglich war, beschlossen wir Steffi’s neues Jahrzehnt mit Freunden am Ledrosee einzuläuten.
Das Wochenende war gekennzeichnet von Klettern, Biken, Spikeball, Beachvolleyball, Nachmittagsgewitter und italienischem Essen. Der Campingplatz war perfekt und der Besitzer sehr nett und entgegenkommend.
Kurz abschalten und den Süden genießen ist einfach immer wieder eine super Option und gibt für den Alltag wieder sehr viel Energie, vor allem wenn diese Zeit dann mit guten Freunden verbracht wird. Danke an alle die dabei waren und das Wochenende zu einem Besonderen machten.
Das neue Lebensjahr wird viel Veränderung mit sich bringen, Auszeiten mit Freunden werden aber auch da ein fixer Bestandteil sein.























