Uncoole Kuhscheibe

„Startet möglichst hoch!“ – wurde uns gesagt. „Da findet ihr sicher noch Pulver!“ – wurde uns gesagt. Wir wurden fündig, aber erst nach viel Nässe… aber der Reihe nach. Wir fuhren mal wieder ins Ötztal und bogen bei Längenfeld nach Gries ab, um bei starkem Schneetreiben dann doch irgendwann die Schneeketten anzulegen, weil Josi mit dem Schneegatsch auf der Straße nicht mehr ganz zurechtkam. Bald erreichten wir den Parkplatz in Gries und wir stiegen bei nach wie vor dichtem Schneefall zur Amberger Hütte (2136m) auf.

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Selbst der Ente war der Aufstieg zu nass

Ab der Hälfte des Weges stollten unsere Felle ziemlich heftig, was den Aufstieg deutlich erschwerte, aber wir träumten schon von dem Pulver, der ja weiter oben fallen müsste, oder? Der Schnee war bereits jetzt recht feucht und wir kamen ziemlich durchnässt auf der Hütte an, duschten uns und erwischten glücklicherweise ein gutes Timing: Denn es gab bald Abendessen. Wir aßen, planten dann noch die Tour und bald ging es ins Bett, dieses Mal sogar luxuriös im Lagerzimmer für uns allein.

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Den letzten Aufschwung im Blick

Der nächste Tag startet mit einem Schrecken: Es hatte bis zur Hütte hinauf geregnet. Wir hatten die Hoffnung, dass es, je höher wir kommen, besser werden würde. Also ging es in Richtung Süden, dem Tal „in der Sulze“ folgend, unser Tagesziel heute war die Kuhscheibe (3188m). Bald ging es westwärts in Richtung Rosskar und wir waren froh darüber, dass eine Vierer-Gruppe vor uns spurte. Denn der frischgefallene Schnee war komplett durchnässt und es hatte sich bereits ein Deckel gebildet. Alles andere als angenehm zu gehen. Wir kamen trotzdem gut voran und erreichten bald den finalen Aufschwung zur Kuhscheibe. Leider war selbst bis einige Höhenmeter unter dem Skidepot der Schnee nicht besonders gut. Wir stiegen noch zum Gipfel über unschweres Gelände und genossen die grandiose Aussicht, denn immerhin hatten sich die Wolken allmählich gelichtet.

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Unten dann schon leichter Deckel

Die Abfahrt war auf den ersten Metern noch gut, wurde aber von Höhenmeter zu Höhenmeter mühsamer. Wir machten zwischendurch noch eine Jausenpause, da es uns oben zu sehr gewindet hatte, und machten danach das Beste aus der Abfahrt. Nach einem Kaiserschmarren auf der Amberger Hütte und Sonne genießen ging es über einige Lawinenkegel von massiven Nassschneelawinen aus dem Tal hinaus. Tolle Hütte mit viel Potential für weitere Unternehmungen und einer gelungenen 2-Tage-Auszeit für uns.