Herbstliches Schwalbennest

Am Nationalfeiertag wollten wir diesen bombastischen Herbst nochmal gemeinsam ausnutzen und so machten wir uns am späten Vormittag auf den Weg in Richtung Ötztal, um bei Längenfeld die Route „Schwalbennest“ zu gehen. Steffi ist genau vor 2 Jahr mit Chris diese Route schon mal gegangen und hatte gemischte Erinnerungen. Einerseits waren es coole Züge, andererseits war es für sie eine brutal kopfige Route, weil sie sehr ausgesetzt ist.

Shwalbennest-8

Ausstiegsplatte

Der Fels war trocken, die Temperatur super und so startete Felix mit der 1. Seillänge, die zwar nicht sonderlich schwer, aber dennoch ganz speziell ist. Die 2.Seillänge startet einfach und wird kontinuierlich schwerer und vom mentalen Aspekt aus gesehen, fordert sie spätestens beim Quergang ordentlich. Die 3. Länge geht über 2 Bäuche (beim zweiten vorm Umlenker muss man ordentlich nach rechts klettern-sehr unübersichtlich) und ist eher etwas erzwungen. Ab hier klettert man dann auch in der Sonne und kann die 4.Seillänge umso mehr genießen. Sie ist zwar nicht geschenkt, aber deutlich logischer und bietet echt richtig lässige Kletterei. Für uns war das die schönste Seillänge. In der 5. Seillänge, die letzte schwierige Seillänge und die Längste der Tour (der Vorsteiger sollte alle Expressen mitnehmen und nicht ein paar beim Standplatz lassen ;)), muss man sein Platten-Wandkletterkönnen abrufen, ist man aber erst mal beim vierten Bolt, wird es etwas einfacher. Nach dieser Seillänge befindet sich auch das Wandbuch und sollte man die Tour nur aufgrund der Schwierigkeit, bzw. den 4 „schwereren“ Längen klettern, kann man sich durchaus auch von hier abseilen. Wir wollten allerdings die gesamte Tour klettern und den gemütlichen Abstieg wählen und so ging es noch die beiden letzten Seillängen durch etwas bewachsenes Gelände hoch. Die Seillängen sind dennoch ganz ok und relativ schnell erledigt.

Shwalbennest-9

Auf dem Hochplateau angekommen

Ein wunderschöner Herbsttag neigte sich beim Abstieg am Forstweg dem Ende zu und wir waren ganz schön durch, denn die Tour fordert sowohl die Physis, als auch die Psyche ordentlich.

Generell bietet die Route einige schöne Züge, aber auch ein paar weniger lohnende Stellen müssen geklettert werden. Die Strada del Sole ist aus unserer Sicht schöner, dennoch kann man aber auch dem Schwalbennest mal einen Besuch abstatten.