You are not going climbing, you are going to jail!

Klettern ohne Grenzen in Italien, Slowenien und Kroatien, das war die Mission für uns dieses Jahr an Ostern. Zusammen mit unseren Freunden Franzi und Dominik, die schon in Arco mit uns unterwegs waren trafen wir uns in Triest für den ersten Zwischenstopp. Nach der ersten Nacht auf einem Parkplatz über dem Golf von Triest kletterten wir am ersten Tag bei schönstem Wetter im Gebiet „Costiera“. Das südausgerichtete Gebiet bot schöne Sinterkletterei, war aber durch die Exposition fast etwas zu warm. Aber wir beschwerten uns nicht, daheim in Innsbruck regnete es an diesem Tag bereits. So nutzten wir den Tag vornehmlich zum reinkommen 🙂 Durch Triest ging es am Abend dann in Richtung Slowenien zu dem Parkplatz des Gebietes Crni Kal, in welchem wir aber nicht kletterten, da Franzi und Dominik nicht allzu begeistert von dem Sektor berichteten. In der Nacht kamen dann auch noch einige andere Kletterer auf den Parkplatz, um ebenfalls dort zu nächtigen, weswegen wir uns dann entschlossen in „Osp“ klettern zu gehen mit der Hoffnung, das dort eventuell etwas weniger los sein könnte bzw. es sich mehr verteilt. Ein Trugschluss 😀 In „Osp“ war logischerweise auch sehr viel los, dennoch war es ein schöner Tag dort bei perfekten Kletterbedingungen und tollen Routen. In „Osp“ sollte wirklich jeder einmal geklettert sein! Die Nacht verbrachten wir unwissentlich kurz vor der slowenisch-kroatischen Grenze, was wir am nächsten Tag zu spüren bekamen. Erst fragte uns der Grenzler der slowenischen Seite, ob wir denn gut geschlafen hätten und fügte hinzu, dass das freie Schlafen in Slowenien verboten sei, er aber „nichts gesehen“ habe. Glück gehabt! Sein kroatischer Kollege war schon etwas „bissiger“ und befragte zunächst uns, ob wir Drogen oder Waffen dabei hätten, um danach Franzi und Dominic noch etwas mehr in die Mangel zu nehmen. Bei den beiden schien er etwas zu vermuten, weswegen er Dominic darauf hinwies, dass wenn er jetzt zugeben würde etwas zu haben, es bei einer Geldstrafe bleiben würde. Falls er doch etwas finden würde, war die klare Ansage: „You are not going climbing, you are going to jail!“ Dominic verneinte guten Gewissens und so durften wir dann doch unsere Reise fortsetzen.

Kroatien zeigte sich dann im Klettergebiet „Kompanj“ von seiner besten Seite. Auch hier war am Osterwochenende verständlicherweise viel los, aber es verteilte sich sehr gut auf die vier Sektoren. Wir waren im Sektor Krankenhaus und hatten enorme Freude an der leicht überhangenen Loch- und Wandkletterei. Der nächste Tag brachte dann viel Regen und Gewitter, was Franzi und Dominic zur Heimreise veranlasste, die beiden waren auch schon einige Tage länger als wir unterwegs. Nach einigem hin und her entschieden wir uns nochmal Richtung Süden, genauer zum Limski Kanal aufzubrechen und unser Glück  zu versuchen, vielleicht doch noch zwei Tage Klettern zu können. Den Rest von unserem Ruhetag verbrachten wir bei leicht bewölktem Himmel in der Hafenstadt Rovinj. Abends fing es dann leicht zu tröpfeln an, was uns auf unserem Schlafplatz auf einer Klippe über dem Limski Kanal dank Josi aber nicht weiter störte 😉 Der nächste Tag brach dafür ohne Wolke am Himmel an und wir waren guter Dinge, dass die allesamt südlich ausgerichteten Gebiete am Limski Kanals sicher schnell auftrocknen würden und dem war auch so. Den ersten Tag bekletterten wir den Sektor „Krugi“, der super Kletterei an Sintern und Löchern, sowie auch wirklich schwere Touren zu bieten hat. Den Tag darauf genossen wir nach abermals Regen in der Nacht und Sonnenschein am Tag im Sektor Simije, um uns am Nachmittag an den Heimweg zu machen, welchen wir über Triest – Tolmezzo (der Plöckenpass ist ein wirkliches Highlight!) – Bruneck – Brixen – Innsbruck bewältigten. Schon auf dem Plöckenpass wurden wir von Schnee begrüßt, was sich in einen Schneesturm am Brenner steigerte. Schön wieder zu Hause zu sein 😀

Kletterführer Kroatien

Kletterführer Adriaküste (Italien, Sowenien und Kroatien)