Josi’s Debut

Nach vielen, vielen Stunden Arbeit, die wir in unseren VW T5 Bus „Josi“ gesteckt haben, war es nun endlich soweit und wir nutzten das Wochenende, um sie erstmals auszufahren und auf Herz und Nieren zu testen 🙂 Gestartet wurde das Wochenende mit einem Klettertag in Telfs im Gebiet Arzbergklamm, genauer im Sektor Load. Tolle Kletterei in teilweise etwas brüchigem Kalk. In diesem Sektor hatten wir zwar keine Probleme mit Steinschlag, es sollte aber grundsätzlich ein Helm beim Sichern in diesem Gebiet getragen werden.

Der ursprüngliche Plan für den nächsten Tag war die Serles Nordrinne, aber der Frühjahrseinbruch hat selbst die Schneereserven dort schon ziemlich vernichtet und auf Basis eines Erfahrungsberichtes eines Freundes (danke Hannes!), der dort in der Nähe unterwegs war, planten wir spontan um und so sollte der Große Solstein das Ziel des nächsten Tages sein. Wir fuhren bis nach Hochzirl, um auf dem Weg Richtung Bahnhof einen schönen Stellplatz für die erste Nacht in unserem neuen Heim auf Rädern zu finden. Alles funktionierte einwandfrei, vom Umbau des Bettes, bis hin zu den Vorhängen bewährte sich alles 🙂

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um 06:00 Uhr und um 07:00 Uhr, nach Frühstück und Kaffee, trafen wir uns mit Matze und es ging vom Bahnhof Hochzirl in Richtung Gipfel. Wir stellten uns schon auf einen langen Hatscher mit Skiern auf dem Rücken ein und waren deshalb nicht demotiviert, als weit und breit kein Schnee zu sehen war, auch eine Stunden nach dem Start noch nicht. Erst als wir am Solsteinhaus auf knapp 1800 Metern ankamen und nach wie vor nicht wirklich Schnee zu sehen war, machte sich ein wenig Unmut breit. Nach kurzer Lagebesprechung entschieden wir uns gegen den mühsamen Aufstieg durch die Latschen des Nordhanges, da das Abfahren auch nicht mit viel Spaß verbunden gewesen wäre. Wir sahen das Ganze als Trainingswanderung und kamen gegen Mittag wieder am Auto an. Wir hatten ja wenigstens noch den Samstagnachmittag und Sonntag und machten uns – nachdem wir Matze daheim abgeliefert hatten – in Richtung Ötztal, um in Sölden ein Klettergebiet anzusteuern, dass wir sonst sicher nie besucht hätten, da es nur 6 Routen zu bieten hat und die Anfahrt von IBK doch ihr 60 Minuten in Anspruch nimmt.  Doch das Gebiet Freizeitarena hat seinen Charme. Auf dem Gegenhang rutschten einige Skiverrückte den weiß-braunen Strich, der sich Richtung Tal hinabschlängelte und wir genossen die Zweisamkeit bei wirklich toller Kletterei! Die Route Bloody Fingers ist eine abwechslungsreiche und absolut coole Linie in feinstem Granit. Nachdem wir uns noch etwas ausgepowert hatten schafften wir es sogar bei der Moosalm (Ausfahrt K) einen Schlafplatz in Sölden (!) zu finden.

Den nächsten Tag starteten wir in Obergurgl mit etwas alpinem Skifahren, aber das Wetter war nicht ganz so wie geplant und deshalb strichen wir ab 14:00 Uhr die Segel, unter anderem auch weil die Bloody Fingers noch auf ihren Durchstieg wartete 😉 Mit diesem in der Tasche ging es am späten Nachmittag und mit Pizza im Magen wieder Richtung Innsbruck. Josi hat ihre Bewährungsprobe bestanden und so steht dem ersten längeren Test in Kroatien nichts mehr im Weg 🙂