In den Wolken „über Finale“

Der Wetterbericht in Innsbruck und Umgebung war für das Pfingstwochenende nicht gut angesagt und so entschieden wir uns gen Süden zu fahren.
Die Wetterberichte waren sich nicht ganz einig und so stellten wir uns auf wechselhaftes Wetter ein, was dann auch wirklich zutraf.

Los ging es am Mittwochabend kurz nach 18:00 Uhr. Nach einer problemlosen Fahrt sind wir dann gegen 00:30 an unserem wunderschönen Schlafplatz in Madonna del Lago angekommen. Unter sternenklarem Himmel stellten wir unser Zelt auf und gingen dann auch bald schlafen.
Am nächsten Tag ging es ausgeschlafen bei Sonnenschein gegen Mittag los ins erste Klettergebiet „Telematika“. Wir teilten uns die wunderschöne Wandkletterei mit 2 weiteren Seilschaften, bis es plötzlich zum Donnern, Blitzen und Regnen anfing. Wir waren uns sicher, dass das Gewitter schnell vorbei sein würde und wir später nochmal klettern können – wir behielten recht 😉 Nach Tanken und Einkaufen in Albenga ging es also erneut in den lohnenden Sektor um noch ein paar Routen bei erneutem Sonnenschein zu klettern.
Besonders zu erwähnen ist die Route „Kazaa“ die mit Wandkletterei startet und oben in eine schöne Risskletterei übergeht. Beim Abstieg fing es wieder zum Donnern und Regnen an und wir erreichten genau zur rechten Zeit das Auto.
Das Waschen war während strömenden Regen nicht sehr angenehm, der Daunenschlafsack danach dafür umso besser. Das Abendessen wurde etwas später gekocht, als sich die Wolken wieder verzogen hatten und die ersten Sterne am Himmel zu sehen waren.
Am nächsten Morgen wurden wir vom Kuckuck und Vogelgesang geweckt. Auf dem Plan stand das  südseitig ausgerichtete Klettergebiet „Euskal-Collosseum“. Hier muss auch nicht mehr gesagt werden, außer, bester Fels, Wahnsinns Kletterei und einfach nur Genuss. Das Wetter war wieder etwas wechselhaft von sonnig bis stark bewölkt und kurz etwas Regen, der uns aufgrund der überhängenden Wand aber nicht weiter störte. Nach einem sehr gelungen Klettertag ging es heute in den Bach zum waschen, deutlich angenehmer als am Vortag 😉
Zum Abendessen gab es Thunfischnudeln mit italienischem Weißwein.

Die wirklich wechselhaften Tage sollten nun laut Wetterbericht gezählt sein und uns sollten noch 3 sonnige Tage erwarten. Leider war dem nicht so, so wurden wir in der Früh von dichtem Nebel überrascht. Guter Dinge machten wir uns auf den Weg in das einzigartige Gebiet „Enoteca“, welches zwar nicht viele Routen, aber dafür umso schönere zu bieten hat.
Angekommen im Klettergebiet waren wir noch ganz alleine, es sollten aber dann doch noch ein paar Kletterer kommen. Leider fing es am frühen Nachmittag dann zu Regnen an, was zur Folge hatte, dass wir plötzlich wieder ganz alleine im Gebiet waren. Da wir in einer Route noch Expressen hängen hatten, warteten wir den Regen – geschützt von einem Überhang – ab und es zahlte sich auch aus.
Wir konnten unsere Expressen holen und sogar noch weitere Routen klettern. Am Abend ergatterten wir dann noch den letzten Tisch im „Da Dümme“ und genossen fantastisches italienisches Essen bei sehr gutem Wein. Der Besuch in diesem kleinen Restaurant in Martinetto war wiedermal sehr lohnend. Die Wolken verzogen sich wie auch die Tage davor am Abend komplett und wir konnten erneut einen wunderschönen Sternenhimmel bestaunen.

Diesmal wurden wir aber in der Früh nicht von Wolken überrascht, sondern wir konnten bereits bei Sonnenschein frühstücken und entschieden uns, in das nach Süden ausgerichtete Klettergebiet „Terminal“ zu gehen. Die Sonne war angenehm und nicht zu heiß, sodass man sie noch genießen konnte und das Klettern nicht negativ beeinflusst wurde. Die Idee dem „Terminal“ einen Besuch abzustatten hatten an diesem Sonntag mehrere Kletterer – unter anderem auch die netten Schweizer – die wir bereits am Vortag in der „Enoteca“ kennen gelernt haben.
Auch dieses Gebiet beeindruckte uns sehr und wir genossen die lange ( bis zu 35 Meter) Wandkletterei sehr. Zufrieden und mit einem weiteren tollen Klettertag in der Tasche und etwas gewonnener Bräune war heute das Waschen im kalten Bach schon fast angenehm 😉
Diesen Abend waren wir auf unserem Schlafplatz nicht mehr ganz alleine, wir hatten von zwei netten Rosenheimer Familien Gesellschaft.

Und auch am letzten Tag, dem Pfingstmontag, wurden wir von Sonnenstrahlen geweckt. Schnell das Zelt abbauen und ab zum Klettergebiet „Reunion“ war die Devise. Diesmal waren wir tatsächlich den ganzen Tag alleine im Klettergebiet, was uns sehr wunderte. Das schönen Wetter verzog sich zwar im Laufe des Tages etwas und es wurde ganz schön frisch, aber dennoch war es ein perfektes Kletterwetter.
Bis in den Nachmittag hinein genossen wir die steile Kletterei an meist guten Griffen, ein schöner Abschluss für einen tollen Urlaub.

Jetzt hieß es nur noch heile nach Innsbruck zu kommen, was sich als gar nicht so einfach erwies, da unser Campolo nachdem wir gerade einmal 10 Minuten auf der Autobahn meldete, dass wir in die Werkstatt müssten. Noch während wir beratschlagten, ob wir am Pfingstmontag in Italien eine Werkstatt suchen oder versuchen bis Innsbruck durchzukommen nahm uns unser Campolo die Entscheidung ab und nahm einfach kein Gas mehr an. Wir kamen glücklicherweise noch bis zu einer Pannenbucht und riefen dann den ÖATMC an. Hier wollen wir die kompetenten, sehr freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiter des ÖAMTCs erwähnen, die uns in dieser Situation sehr gut unterstützt haben.
Da die Werkstatt leider 10 Mínuten nach Ankunft geschlossen hat mussten wir noch eine weitere Nacht in Pietra bleiben. Aber es gibt ja schlimmeres und zum Glück sind wir gesund! Wir hatten Glück im Unglück und so ging es schon am nächsten Morgen wieder zurück, da die Reparatur schnell von der Hand ging 🙂

Alles in allem war es also trotz der kurzen Schrecksekunde ein perfekter Kurzurlaub.