Stände ohne Ende

Vor unserem Norwegentrip wollten wir unbedingt nochmal eine alpine Mehrseillängentour in der näheren Umgebung gehen. Durch Arbeit und schlechtes Wetter zog sich das geplante Unterfangen aber immer weiter nach hinten. Bereits seit zwei Wochen hatten wir dann endlich einen Termin fixiert, an dem auch das Wetter am Wilden Kaiser zu passen schien. Kurz vorher änderte sich aber die Prognose (richtigerweise) und wir änderten unseren Kurs von Osten nach Süden, um einmal mehr das geniale Ambiente der Südtiroler Dolomitengegend zu erleben. Zusammen mit Josi ging es Abend bereits ans Sellajoch, wo wir die Nacht verbrachten um am nächsten Tag möglichst zeitig in den Klassiker „Kasnapoff“ einzusteigen. Wir waren die ersten, aber nicht die letzten 🙂 Bereits beim Einstieg waren hinter uns zwei andere Seilschaften, die sich auch auf den Einstieg vorbereiteten.

Die Route verdient ihre Popularität zu 100%, da es tolle Seillängen sind, eine schöne als die andere. Wir nutzen das häufige Teilen der Stände gleich, um weitere Erfahrungen im Bereich Alpinklettern zu machen und bauten beispielsweise unsere ersten komplett alpinen Stände. Dank geht an dieser Stelle an die nette Südtiroler Seilschaft hinter uns, die uns bei Fragen Rede und Antwort stand und generell eine lustige Bagage waren 🙂

Die 11 Seillängen vergingen wie im Flug, trotz einiger kleiner Verhauer, die vor allem auf die teilweise wild geschlagenen Schlaghacken zurückzuführen waren, aber nie tragisch waren. Da der Fels eine für Kalk ungewöhnliche Kompaktheit aufwies, war das Legen von Zusatzsicherung oft möglich und machte die Route abermals zu wirklicher Genusskletterei. Eine Info zum Schluss: Es existieren einige Topos, die alle nicht immer ganz ins Schwarze treffen. Die logische Linie zu wählen ist in der Tour aber meist der richtige Weg 😉