Willkommen auf dem Blog von Steffi und Felix. Wir leben in Innsbruck und sind öfters in der wunderschönen Region rund um Tirol unterwegs. Wir lieben den (Berg-)Sport und nutzen den Blog um immer mal wieder über Touren, Reisen oder Erlebnisse zu berichten.
Die letzten Wochen waren gemein: Ist während der Woche noch schönes Wetter, regnet es an den Wochenenden meistens. Wir wollten es trotzdem mit dem Klettern probieren, riefen Matze noch an und fuhren ins Ötztal und beschlossen das Gebiet Auplatte mal wieder in Augenschein zu nehmen. Wir waren hier ganz zu Beginn unserer Klettertage einmal und hatten es gar nicht mehr so wirklich auf dem Schirm, da wir es beide als nicht so lohnend in Erinnerung hatten. Zum Glück fuhren wir mal wieder hin, denn wir hatten da einen Dreher im Kopf. Der riesige Block ist nach kurzem Zustieg erreicht und bietet von extremer Platten-, über Wand- und schließlich überhängender Kletterei so ziemlich alles was das Kletterherz höher schlagen lässt. Dadurch, dass alle vier Seiten des Blocks bekletterbar sind, kann man sich auch immer der Sonne entziehen, sollte sie denn mal aufkreuzen. Das war bei uns zumindest nicht der Fall. Wir wurden an diesem Tag aber dennoch vom Wettergott begünstigt und konnten zumindest ein paar Touren klettern, ehe es dann doch noch zu regnen anfing. Es war trotzdem ein lässiger Ausflug und man wurde daran erinnert, nicht immer alles sofort abzuschreiben, wenn es beim ersten Mal vielleicht noch nicht so super erscheint.
Die vielen Felsriegel in der Arzbergklamm bei Telfs bieten eine riesige Auswahl an unterschiedlichster Kalkkletterei. Die Blöcke sind zwar teilweise recht verstreute und an den einzelnen Blöcken gibt es oftmals nicht unendliche viele Touren, aber in der Masse sind es doch einige Touren und vor allem meist recht lohnend. Grund hierfür ist die sehr abwechslungsreiche Kletterei und die unterschiedlichen Strukturen. Der sich durch die Klamm schlängelnde Bach lädt zudem zum Entspannen und Genießen nach getaner Arbeit ein. Auch ist man hier in den Sommermonaten ein wenig vor der Hitze geschützt. sofern kein Block gewählt wird, der in der prallen Sonne liegt.
Wenn es in Tirol sehr heiß wird, man oder frau trotzdem klettern möchte und nicht unbedingt in ein Gebiet ab 8a aufwärts will/kann/soll, ist es häufig gar nicht so leicht etwas zu finden. Das Gebiet „Rammelstein“ bei Sautens ist hier eine kleine Ausnahme und Dank des sehr kurzen Zustiegs auch für ein paar schnelle Runden nach der Arbeit bestens geeignet. Die Routen sind hier nicht zu steil und es dominiert geneigte bis senkrechte Kletterei an kleinen Leisten und Auflegern. Eine gute Wahl im Sommer, und wenn man sich mal etwas „voller“ fühlt 😉
Trotz großen Schneemassen haben wir die Skitourensaison mit einer Traumpulverabfahrt Mitte April beendet und sind in die (Sport-) Klettersaison gestartet. Nach fast einem halben Jahr coronabedingter Pause hatten wir auch einiges aufzuholen 😊 Die zwei Wochen Urlaub im Mai kamen da genau zur rechten Zeit. Aufgrund der Ungewissheit, ob Reisen wieder möglich sein wird, war die Vorfreude dieses Jahr leider nicht so groß. Wir warteten lange ab, bis wir feststellten, dass es auf Grund von Corona wohl auch dieses Jahr wieder ein Österreichtrip werden wird. Dieses Mal ging es aber in den Westen nach Vorarlberg.
Zimba (2643m)
Die ersten Tage waren super und wir genossen die Tage im Ländle sehr. Klettergebiete und die Gegend waren super und ließen sofort Urlaubsfeeling aufkommen. Die Wetterprognose (Regen und bittere Kälte) veranlasste uns beinahe wieder nach Innsbruck retour zu fahren. Da wir das allerdings nicht akzeptieren wollten, wurden wir kreativ und beschlossen spontan in die Schweiz/Tessin zu „flüchten“. Dort konnte man ohne Einschränkung einreisen und das Wetter sollte auch besser werden. Zudem hatten wir noch einen Kletterführer für die Region im Gepäck. So nutzten wir den letzten Tag in Österreich für eine kleine Wanderung, eine neue Zweitbatterie einzubauen (die andere hat einfach so den Geist aufgegeben) und Jessi, Michi und den zwei Wochen alten Koa zu besuchen. Da es nach einer sehr langen „Nichtsehen-Zeit“ und starkem Regen im Haus einfach viel zu gemütlich war, haben wir unser Lager für diese Nacht bei den Dreien aufgeschlagen – DANKE nochmal 😊
Am nächsten Tag (Mittwoch) ging es dann ganz gemütlich in die schöne Schweiz, das Wetter wurde immer besser und nach etwas Stau kamen wir im sonnigen und warmen Valle Maggia an. Erinnerungen an unseren ersten Urlaub wurden geweckt. Wir besuchten auch wieder den gleichen Campingplatz (Piccolo Paradiso) wie damals und genossen die nicht ganz so strengen Corona-Bestimmungen. Beim Abendspaziergang zu den Gumpen fanden wir einen sehr schönen Stock, den wir als Lampe für die neue Wohnung verwenden werden. Danach fing es dann zum Regnen an. Dieser Rhythmus blieb uns auch die nächsten Tage erhalten, jeden Abend gab es einen kurzen Schauer. Das störte uns aber nicht wirklich, da es untertags schön und trocken war und wir somit klettern und Gegend genießen konnten. Die Klettergebiete waren abwechslungsreich und von Plattenschleicherei bis zu steiler Wandkletterei war alles mit dabei. Was den Urlaub bereits auszeichnete war, dass wir ständig Dinge vergaßen, waren es einige Essentials aus Innsbruck, ging es im Urlaub weiter, was manchmal einige extra Meter zur Folge hatte, denn wer will schon sein Stativ im Klettergebiet lassen – aber Felix braucht ja eh Bewegung😊.
Klettern in der Schweiz (Balladrum)
Die Corona-Situation verbesserte sich zunehmend und so gab es die Hoffnung, dass wir doch noch nach Sardinen fahren konnten. Die Insel sollte ab Montag wieder für Touristen offen sein. Plan war daher, dass wir am Samstag alle organisatorischen Dinge erledigen und dann am Sonntag die Reise nach Livorno antreten, um mit der Nachtfähre nach Sardinen überzusetzen.
Leider war der Campingplatz so voll, dass wir von Freitag auf Samstag keinen Platz mehr bekamen. Auch am Campingplatz nebenan war alles voll. Daher beschlossen wir auf einem Parkplatz nebenan zu schlafen. Es standen bereits seit einigen Tagen zwei Camper dort und es war kein „Camping verboten“ Schild zu finden. Das heißt in der Schweiz aber scheinbar nichts und so wurden wir um 06:00 Uhr von der Security geweckt, da wir auf der „falschen“ Uferseite campierten. Tja, immerhin war der Abend am idyllischen Flussbett sehr lohnend….
Wir nutzten, dass wir schon so bald wach waren und machten uns bald auf den Weg eine Teststation zu finden, was sich als nicht so einfach herausstellte. Wir wurden schlussendlich ins Krankenhaus geschickt, die uns dann mitteilten, dass wir jederzeit den ganzen Tag lang ohne Anmeldung kommen könnten. So beschlossen wir vorerst die Einreisebestimmung nach Sardinien zu checken und die Buchungen für die Fähre zu erledigen. Dies dauerte etwas länger als geplant, da man keine validen Daten bzgl. Der Reisebestimmungen finden konnte. Schlussendlich beschlossen wir auf gut Glück die Fähre zu buchen und hofften einfach, dass wir tatsächlich einreisen durften. Gefühlte 100 Formulare später hatten wir die Grimaldifährtickets am Handy und gingen voller Vorfreude zum Krankenhaus, denn jetzt fehlte nur noch schnell der Antigentest. Aus schnell wurde leider nichts – das Krankenhaus teilte uns mit, dass es heute keine Testungen mehr gibt – wir blieben allerdings hartnäckig und gingen nicht von der Stelle – zwei Stunden später (es waren 3 Personen vor uns) und 100 Franken ärmer trugen wir stolz unsere negativen Antigentests zum Auto. Nach dieser Prozedur wollten wir uns dringend noch bewegen und besuchten ein echt lässiges Klettergebiet am Lago Maggiore. Die Nacht verbrachten wir dann auf einem Campingplatz, der zum Glück noch freie Plätze hatte.
Am nächsten Tag ging es dann endlich nach Bella Italia, die Zeit in der Schweiz war schön, aber dennoch freuten wir uns jetzt auf ganz beständiges und warmes Wetter.
Die Fahrt ging durch ein paar Unwetter ohne weitere Probleme – an der Grenze wurde gar nicht kontrolliert und wir waren sehr zeitig am Fährhafen. Beim Securitycheck wurden wir allerdings nicht sehr freundlich empfangen und so wurde uns unser Lampenstock abgenommen. Steffi diskutierte anschließend noch ewig mit dem Security und konnte aushandeln, dass wir den Stock bei der Rückreise abholen können – ob der tatsächlich dann noch da sein wird stand in den Sternen, aber es war einen Versuch wert – und JA wir bekamen ihn eine Woche später tatsächlich wieder, auch wenn das wieder etwas mühsam und zeitintensiv war, aber was tut das schon zur Sache 😊
Endlich Zeit zum Verschnaufen und Durchatmen, jetzt war alles geschafft und Sardinien nur noch eine Nacht entfernt. Wir stellten das Nudelwasser zu und freuten uns schon darauf unseren Hunger zu stillen. Der Hunger geriet allerdings in den Hintergrund, als uns der Arzt, welcher wegen Corona zum Fiebermessen durchging, fragte in welchen Monat Steffi schwanger ist und uns mitteilte, dass wir, da Steffi nicht mehr in den ersten 6 Monaten ist, nicht auf die Fähre dürfen. Wir würden ein Arztattest benötigen, ansonsten ist eine Mitreise nicht möglich. Wo sollten wir allerdings am Sonntag am Abend um 17:30 Uhr ein Attest herbekommen? So nahm alles seinen Lauf, viele Diskussionen, eine nette Bekanntschaft mit einem deutschen Arzt und viele Tränen später kam Steffi um 19:00 Uhr der Geistesblitz, Thomas, einen Arztkollegen, zu fragen. Wir erreichten ihn sofort und er fuhr schnellstmöglich in die Klinik und schickte uns eine Arztbestätigung, dass diese Bestätigung von keinem Gynäkologen stammte, war komplett egal und plötzlich waren alle nett und wir konnten in letzter Minute auf die Fähre fahren. Gekannt hat uns nun der gesamte Fährhafen, aber nun war Sardinien tatsächlich nur noch eine Nacht entfernt – was für eine Aufregung. Wir werden Thomas ewig dankbar sein, denn ohne ihn hätten wir die letzte Urlaubswoche zu zweit wohl eher bei Regen am Festland, als bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen auf Sardinen verbringen müssen.
Schlafen auf Sardinien
Sardinen war dann aber einfach nur wunderschön und unkompliziert. Die Insel war allerdings noch im Corona-Tiefschlaf und es hatte kaum etwas offen. Dafür waren wir aber, ob auf weißen Sandstränden oder in den Klettergebieten, meist allein und genossen die Zeit in vollen Zügen.
Da wir nur eine Woche Zeit hatten, hielten wir uns vorwiegend im Nordosten Rund um die Gegend Cala Gonone auf. Die Woche Sardinen war gekennzeichnet von tollen Kletterspots, türkisblauem Meer, Stränden, wenigen Leuten, Sonne, Wind, toller Landschaft und durchwegs schönen Schlafplätzen (ausschließlich direkt in Cala Gonone war es etwas schwierig). Wassertechnisch ist es allerdings nicht immer so einfach und so empfiehlt es sich, genug Wasser, auch für die Körperpflege, im Supermarkt zu kaufen. Besteht etwas Süßwassermangel an den Schlafplätzen, kann man dafür das Glück haben von einer Eselmama mit Baby geweckt und beim Frühstück begleitet zu werden 😊 An den Restdays besuchten wir bekannte Spots wie die Cala Goloritze, welche eine wunderschöne und lohende Bucht ist, in der man es gerne mal einen Tag aushält, vor allem in der Vorsaison, wenn man die Bucht kaum teilen muss. Die ca. 400 Höhenmeter Ab- und dann Aufstieg waren perfekt für den Restday, so hat man sich doch bewegt, konnte aber vollends erholen.
Die Kletterrouten in Sardinien sind gekennzeichnet durch lange wunderschöne homogene und abwechslungsreiche Routen. Viele Gebiete liegen in der Sonne, daher eignet sich das Frühjahr oder der Herbst besser als der Hochsommer. Ein Highlight ist aber mit Sicherheit, dass es bei einigen Gebieten möglich ist, während oder nach dem Klettertag in das Meer zu springen und so den Tag perfekt ausklingen zu lassen. Es gibt sowohl für moderate Kletterer als auch für Hard-Mover ausreichend Auswahl an lohnenden Gebieten und Routen.
Steffi streck dich
Die Woche verging leider viel zu schnell, was aber ja ein gutes Zeichen ist. Wir wollten den Urlaub am letzten Abend ebenso perfekt abschließen und beschlossen auf einen Campingplatz zu fahren und die Sardinische Küche zu genießen. Die Vorfreude auf eine ausgiebige Dusche war groß und so parkten wir unser Auto gleich neben den Sanitäreinrichtungen. Leider waren diese allerdings noch nicht wieder auf Vordermann gebracht. Neben Spinnenweben und kein Licht war auch das Wasser eiskalt. Wir reklamierten allerdings nicht lange und gingen unabhängig voneinander in die kalte Dusche. Später stellte sich heraus, dass es eine zweite Sanitäranlage gab und diese sauber und funktionstüchtig gewesen wäre – dafür hatten wir einiges zum Lachen und der Abend war dennoch perfekt 😊
Am nächsten Tag ging es dann spontan noch einmal kurz klettern und dieses Mal ohne Probleme auf die Fähre.
Auch die Heimfahrt war problemlos, wenn auch nur von Regen gekennzeichnet, was uns nur nochmal mehr darin bekräftigte, dass es die kleinen Mühen wert waren nach Sardinen zu reisen. Rundum ein perfekter Urlaub und er wird uns nicht nur, weil er der letzte zu zweit war, in Erinnerung bleiben.
Geburtstagsreise
Da das Reisen nach Italien mittlerweile wieder problemlos möglich war, beschlossen wir Steffi’s neues Jahrzehnt mit Freunden am Ledrosee einzuläuten.
Das Wochenende war gekennzeichnet von Klettern, Biken, Spikeball, Beachvolleyball, Nachmittagsgewitter und italienischem Essen. Der Campingplatz war perfekt und der Besitzer sehr nett und entgegenkommend.
Kurz abschalten und den Süden genießen ist einfach immer wieder eine super Option und gibt für den Alltag wieder sehr viel Energie, vor allem wenn diese Zeit dann mit guten Freunden verbracht wird. Danke an alle die dabei waren und das Wochenende zu einem Besonderen machten.
Das neue Lebensjahr wird viel Veränderung mit sich bringen, Auszeiten mit Freunden werden aber auch da ein fixer Bestandteil sein.
Wir wollten unbedingt mal wieder eine Nacht in unserer Josi verbringen und entschlossen uns daher ein Kletterwochenende zu planen. Dafür stand zunächst die Frage nach dem „Wohin?“ im Raum. Nach ein wenig Recherche im Kletterführer Tirol sprang uns das Gebiet Wiesensee in der Nähe von Hochfilzen ins Auge. Idyllisch an einem kleinen See gelegen, machte auch die Umgebung dort einen schönen Eindruck und wir hofften dort eine Schlafmöglichkeit zu finden. Samstagvormittag ging es los und wir kamen als erste an dem See an. Früher hätte es auch keinen Sinn gemacht, da sich erst allmählich die Sonne in die bereits vom Parkplatz aus sichtbare Wand schob. Wir machten uns auf den kurzen Zustieg, zählten die Forellen im See und waren dann froh endlich mal wieder Fels unter den Fingern zu spüren. Der Klettergarten ist sehr schön hergerichtet und wir genossen mit 4 anderen Seilschaften den schönen Tag. Es gab einen kurzen Schreckmoment, als ein ca. kopfgroßer Stein am Wandfuß einschlug, glücklicherweise aber niemanden traf. Der Fels war stellenweise zwar noch etwas brüchig, wirklich erklären wo der Fels herkam, konnten wir uns allerdings nicht.
Nach dem schönen Tag hieß es kurz Schlafplatz suchen, was sich wie erhofft als einfach und schön erwies. Nach dem Waschen im kalten Bach wurde noch gekocht, ein Marder beobachtet und dann eine angenehme, aber trotzdem noch frische Nacht in der Josi verbracht. Am nächsten Morgen frühstückten wir gemütlich, wir wussten ja, dass die Sonne noch ein wenig Zeit braucht. Heute war schon etwas mehr am Parkplatz und auch im Klettergebiet los, uns zog es heute aber sowieso in den oberen Sektor, der ein wenig mehr Zustieg durch einen schönen Mischwald forderte. Vorteil war, dass wir hier bis auf eine weitere Seilschaft alleine und die Routen etwas länger waren. Auch hier war die Felsqualität gut und die Kletterei abwechslungsreich. Nach getaner Arbeit schauten wir nochmal kurz im unteren Sektor vorbei, damit Felix noch ein „Projekt“ vom Vortag erfolgreich abschließen konnte. Am späten Nachmittag ging es glücklich und mit einer neuen Kletter-Erfahrung mehr zurück in Richtung Innsbruck. Ein angenehmes und erholsames Wochenende 😊
Der Winter will noch nicht zu Ende gehen und versorgte Tirol Mitte April nochmal mit einer ordentlichen Ladung Schnee. Um das gute Wetter am Samstag auszunutzen ging es zusammen mit Marley, Lini und Pepi wie schon öfter dieses Jahr ins Schmirntal. Ziel war mal wieder der Jochgrubenkopf (2453), den Pepi schon am Vortag ausgekundschaftet hatte und der noch guten Schnee versprach. Wir starteten entspannt und gingen gegen halb 10 vom bereits stark frequentierten Parkplatz los. Trotz der vielen Autos fühlten wir uns recht alleine, es verteilte sich scheinbar gut auf die vielen Gipfel, obwohl einige Touren aufgrund der aperen Verhältnissen in den Südhängen nicht mehr möglich waren. Mitte April halt. Umso spannender, dass sich der Schnee nach ca. 200 Höhenmeter Aufstieg von seiner pulvrigsten Seite im Nordhang des Jochgrubenkopfes präsentierte. Glücklicherweise fuhren alle Frühaufsteher die das gleiche Ziel an diesem Tag hatten auch wieder die Aufstiegsroute ab, was unsere Chance erhöhte, dass die Variante noch unverspurt sein könnte. Der Aufstieg gestaltete sich dank vorhandener Spur wie so oft problemlos, außer, dass die Spur recht steil angelegt war.
Zweisamkeit
Wir gingen im gemütlichen Quatschtempo, lasen ein paar Fellfolien auf in der Hoffnung den/die Besitzer*in noch anzutreffen und genossen die Sonne und die Vorfreude auf den Schnee. Kurz vor dem Gipfel konnten wir die Folien dann tatsächlich noch abgeben und wenig später standen wir dann alleine auf dem Gipfel. Es folgte ein Zuckerschock dank gerundeten 400g Zucker in Form von Lachgummi, gebrannten Mandeln und Toffifee, den wir aber brauchten, es folgte ja schließlich nochmal ein „kurzer“ Anstieg. Vom Gipfel in südöstlicher Richtung ging es zunächst etwas abwärts, um dann nochmal einen Aufschwung zu bewältigen. Dieser gestaltete sich heute als etwas mühsam, da der Schnee recht „bodenlos“ und zuckrig war, was den Halt etwas verschlechterte. Der Wind, der sich aus Westen immer mal wieder in Böen bemerkbar machte, half auch nicht unbedingt. Glücklicherweise hatten wir keinen Stress und konnten uns so die Zeit nehmen die wir brauchten, um sicher voranzukommen. Auf dem kleinen Zwischengipfel in Richtung Riepenkopf und Schönlahnerspitze angekommen, ging es nur noch eben auf dem Grat entlang und es offenbarten sich bereits die unverspurten Rinnensysteme.
Firstline
Nach kurzer Absprache wer welche Rinne abfährt, ging es für uns alle in traumhaftem Schnee abwärts. Bis unten konnten wir in feinstem Pulverschnee unsere Bahnen ziehen, nur im Schlußteil musste sich durch etwas ruppigeres Gelände in Form von alten Lawinenkegeln gekämpft werden. Nachdem diese überwunden wurden, ging es nur noch das Tal hinaus, wo am Auto Radler und Hops warteten. In der Sonne und ohne Wind arbeiteten wir an unserem Teint, bevor es wieder nach Innsbruck ging. Ein schöner Tag mit toller Gesellschaft.
Der Sonntag wurde polysportiv mit einer Runde Mountainbike auf unserem Hausberg und einer Runde Tischtennis gehalten. Das Wetter war dann doch wieder besser als gemeldet. Flexibilität zahlt sich aus 😊
Der letzte Schneefall lag schon etwas zurück, weshalb die Tourenplanung mit dem Ziel noch guten Schnee zu finden bereits etwas schwieriger wurde. Zusammen mit Mascht, Köbi und Pepi ging es daher hinauf ins Kühtai, um möglichst hoch zu starten. Ein Auto wurde beim Parkplatz des Mittergrats stehen gelassen und mit dem anderen ging es weiter in das Skigebiet. Unser Ziel war heute der Gaiskogel (2820m), da wir uns die markante Nordrinne mal aus der Nähe anschauen wollten. Dank der Liftunterstützung der Drei-Seen-Bahn ist die Tour nicht allzu lang und besteht nur aus einem kurzen Aufschwung mit den Ski auf den Sattel zwischen Gaiskogel und Windegg und anschließendem kraxeln auf dem Süd-West Rücken des Gaiskogels. Die letzten Höhenmeter müssen dann mit den Ski auf dem Rücken absolviert werden.
Ziel in Sicht
Alles in allem aber ein recht kurzes Unterfangen und bei uns mit Harscheisen etwas angenehmer, da der Schnee sehr windgepresst war. Am Gipfel bei Sonnenschein angekommen sahen wir bereits, dass wir nicht die einzigen mit dieser Idee in den letzten Tagen gewesen waren, was sich in einigen Spuren in der Nordrinne verdeutlichte. Wir machten uns demnach keinen Stress und genossen die Sonne am Gipfel und machten uns dann an die Abfahrt. Die direkte Einfahrt vom Gipfelkreuz ist recht steil, kann aber gut über den Nord-Grat umgangen werden. Der Schnee wurde unten nochmal spaßig, da wir es erst mit Pulver und dann mit einer Art Firn-Sulz zu tun hatten. Unten angekommen wurde das 2. Auto geholt und dann noch ein wenig in der Sonne gebräunt. Sicher kein Traum Powder an diesem Tag, aber eine Erfahrung mehr und endlich die markante Rinne, die wir schon so oft vom Mitterzaigerkopf gesehen haben abgehakt.
Bereits am Sonntag wurde geplant, sofern sich der Schnee gut genug gesetzt hat, auf die sagenumwobene „Mopsspitze“ (2392m) zu gehen. Anstelle von Pepi ging dieses Mal Thomas, der zufällig gerade in Innsbruck zu Besuch war mit. Felix musste am Nachmittag noch arbeiten, daher starteten wir zeitig. Zum Glück, denn es gibt so Tage, wo nichts läuft. So kam uns auf der Straße in Richtung Maria Waldrast ein Auto entgegen, welches uns zum Stehenbleiben zwang und wir somit ohne Schneeketten nicht mehr weiterkamen. Das Anlegen der Schneeketten bei unserer Josi geht ruckzuck, ist es bei einem fremden Auto mit anderen Schneeketten aber doch nicht immer so einfach. Endlich am Parkplatz angekommen, ging es für uns südseitig in die Sonne und dann weiter in Richtung der Scharte zwischen dem Blaser (2241m) und unserem Ziel. Das gesamte Kar war unverspurt und mit der Sonne, die sich gerade über das Joch schob, einfach nur kitschig. Die Spurarbeit war mehr Belohnung als Anstrengung und so ging es halbwegs zügig hoch.
Auf den letzten Metern am südseitigen Hang wurde uns richtig heiß und wir teilten uns den Rücken mit einer großen Herde an Gämsen die da oben zum Glück schon ausreichend Futter zur Verfügung haben, sodass unser „schlechtes“ Gewissen nicht ganz so groß war.
Wanderschaft
Leider waren die nordseitigen Rinnen ziemlich eingeblasen und aufgrund der hochstehenden Sonne war der Schnee ganz oben auch nicht mehr so pulvrig wie erwartet. Ab der Mitte wechselte die Schneequalität allerdings zu top Bedingungen. Immer wieder ein geniales Ambiente, welches Spaß zum Abfahren macht. Leider konnte Thomas die Hänge nicht so genießen, da sein Ski oben gebrochen ist. Er kam aber sicher nach unten, was dann ja doch immer das Wichtigste ist. Das flachere Gelände unten machte auch nochmal richtig Spaß, da fast alles unberührt war und der Pulverschnee dort noch gut konserviert war.
Schattenfahrt
Trotz einigen Hindernissen ein wunderschöner Vormittag in abermals bester Gesellschaft. Wir können es nicht oft genug sagen, wie glücklich wir – insbesondere aktuell – sind, in dieser Ecke von Österreich zu leben.
Da am Samstag die Bedingungen so gut waren und der Wind im Navistal kaum gewütet hat, ging es am Sonntag mit July und Hannes nochmal zum gleichen Parkplatz. Beim Losfahren haben wir uns schon gefragt, warum wir das eigentlich machen, das Wetter war alles andere als gut und die Nebelfelder ließen auf keine gute Sicht hoffen.
Am Parkplatz – heute mit Poleposition- angekommen, stieg die Motivation bei wunderschönem Schneefall allerdings deutlich. So ging es gemütlich im Winterwonderland in Richtung Schafseite. Zum Glück war schon gespurt, was den steilen Aufstieg im Wald deutlich einfacher machte. Am Sattel angekommen gab der Wind richtig Gas und die Sicht wurde über der Baumgrenze zunehmend schlechter. Unser Plan wurde also in die Tat umgesetzt und so ging es vom Sattel zwischen den Bäumen in den Kessel retour. Ganz oben war die Sicht schlecht und auch der Schnee hatte bereits vom Vortag einen Deckel. Ab der Waldgrenze versanken wir dann aber im Pulvertraum.
Und war tief
Unten angekommen wurden die Felle nochmal angelegt und es ging den gegenüberliegenden Hang, dieses Mal mit spuren, hoch. Ungefähr 100-150 Höhenmeter vor dem Sattel, sodass wir auf der anderen Seite abfahren hätten können, brachen wir allerdings aufgrund der Steilheit und schlechter werdender Schneedecke ab. Dies bedeutete aber nicht schlechte Bedingungen. Der Schnee war auch hier perfekt und die Hangneigung motivierte zum Spielen. Nach dieser erneuten Traumabfahrt überlegten wir kurz nochmal aufzusteigen, ließen dies aber sein und entschieden uns lieber für eine gute Mehlspeise beim Pardeller, die nach diesem Tag umso besser schmeckte. Tja im Winter gibt es echt kein schlechtes Wetter-es zahlt sich immer aus rauszugehen, insbesondere mit netter Gesellschaft.
Was für 3 mega lässige „Winterwonderland Powdertage“ im März, unfassbar und Balsam für die (Corona-)Seele.
Das Wetter sollte nicht allzu einladend werden, was uns den Samstag gemütlich starten ließ. Nach dem Frühstück ging es über’s Telefon mit Pepi an die Tourenplanung, was dazu führte, dass wir nur wenig später im Auto über den Brenner saßen. Es ging ins Navistal, da wir uns dort gut auskannten und auch bei schlechter Sicht gute Abfahrten im Bereich des Waldes möglich sind. Das Wetter zeigte sich tatsächlich mehr als wechselhaft und wir fanden uns sowohl im ärgsten Schneetreiben, als auch in schönstem Sonnenschein wieder. Ist denn schon April? Wir hofften auf ein glückliches Händchen wie am Donnerstag und genossen die Einsamkeit. 4 SkitourengeherInnen kamen und entgegen, es war aber sonst außer uns niemand unterwegs, was im Navistal doch eher eine Ausnahme ist. Unser Ziel war die Scharte zwischen Hohe Warte (2398m) und Scheibenspitze (2489m), wo wir schon einige Male waren. Es ging über die Forststraße bis zu dem offenen Almengelände und wir ließen diese über den linken Aufstiegsweg hinter uns. Der Schnee wurde von Höhenmeter zu Höhenmeter besser und unsere Vorfreude wuchs bereits. Wenn nur die Wolken nicht ständig den Himmel verdunkeln würden. Spätestens als wir in dem Boden unter unserem Ziel standen und die perfekten Bedingungen gepaart mit super Sicht wahrnahmen, waren wir schon sehr heiß auf die Abfahrt.
Ziel im Blick
Wie auch im Sellrain war hier kaum Windbeeinflussung zu erkennen, was uns doch etwas verwunderte. Uns sollte es aber recht sein und die letzten Höhenmeter waren schnell gemacht. Als wir oben ankamen, befanden wir uns gerade in einer dicken Wolke. „Die wird schon wieder weggehen“. Das war zumindest die Hoffnung. Wir machten uns keinen Stress, aßen und tranken etwas, aber die Wolke war dann doch hartnäckiger als gedacht. Schlussendlich zögerten wir die Abfahrt um fast eine dreiviertel Stunde hinaus, was sich aber bezahlt machte. Denn auf einmal war die Sicht wieder wesentlich besser und wir konnten die Abfahrt in sehr guten Schnee auch vollends genießen und mussten nicht „auf Gefühl“ fahren. Wir nahmen die Variante über den linken Graben in der sich noch keine Spur befand und hatten unseren Spaß. Die Schneelage erlaubte es bis zum Parkplatz an der Kirche abzufahren und von dort ging es wieder heimwärts. Der Winter scheint noch nicht vorbei zu sein 😊